BGM: Das neue Präventionsgesetz – Interview mit Benjamin Klenke

Das neue Präventionsgesetz ist da. Alle sprechen darüber. Klar ist, dass es noch etwas Zeit brauchen wird, bis das Gesetz auch in der Unternehmenspraxis ankommt. Es wird definitiv neue positive Entwicklungen im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) mit sich bringen. Wenn Unternehmen und deren Gesundheitsmanager ernsthaft und zielgerichtet BGM-Maßnahmen planen und umsetzen, führt dies langfristig zu weiteren positiven Auswirkungen – sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitgeber. Oliver Foitzik, Herausgeber des HCC-Magazins, hat mit Benjamin Klenke, Direktor Geschäftsfeldentwicklung Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der brainLight GmbH, über das neue Präventionsgesetz gesprochen.

Neues Präventionsgesetz – Gesundheitsmanager sind gefordert

Herr Klenke, das Präventionsgesetz ist im Augenblick DAS große Thema im BGM. Welche Auswirkungen kommen aus Ihrer Sicht auf Gesundheitsmanager zu?

Mehr Ernsthaftigkeit und Nutzenorientierung. Im Grunde genommen wirkt das Gesetz positiv auf den seit einigen Jahren bestehenden Trend der Professionalisierung im BGM ein. Unternehmen erkennen immer mehr, dass betriebliches Gesundheitsmanagement nicht einfach nur eine nette Zusatzleistung darstellt, sondern auch echte Mehrwerte im BGM generieren kann.

Sie meinen die Reduzierung des Krankenstands?

Letztendlich, ja. Aber diese Betrachtung ist zu engstirnig und mit Risiken verbunden. Denn ein Krankenstand ist von vielen Faktoren abhängig und nicht ohne weiteres direkt mit BGM in Verbindung zu bringen. Im Grunde genommen geht es doch um folgendes: Um wirklich einen Einfluss auf Krankenstände haben zu können, muss BGM den Mitarbeiter in erster Linie für gesundheitsförderliches Verhalten sensibilisieren und qualifizieren. Nur dann kann wirklich ein nachhaltiger Einfluss auf die Gesundheit im Betrieb erfolgen, was letztlich dann wiederum zur Senkung des Krankenstands führt. Dies ist soweit nichts neues, so steht es schon seit vielen Jahren im Präventionsleitfaden des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherungen. Nur gemessen wurde das bisher nur in wenigen Unternehmen. Viele Unternehmen setzen immer noch Maßnahmen ein und gehen dann automatisch von diesem positiven Effekt aus. Vielleicht messen sie auch noch Teilnehmerzahlen an Kursen. Aber ob da wirklich etwas mit den Leuten passiert ist oder ob einfach die Kurse immer von den selben Leuten belegt werden, die sich sowieso auch privat schon um ihre Gesundheit kümmern, wird nicht abgefragt. Schön, dass es mittlerweile aber einige Unternehmen gibt, die hier jetzt nachziehen.

Sie sagen, es gibt bereits Unternehmen, die die Erfolge des BGMs auf diese Weise messen. Können Sie ein Beispiel nennen?

Ein Beispiel ist das Projekt „Nachhaltige Sensibilisierung“, dass wir von brainLight derzeit zusammen mit der BKK Mobil Oil und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg durchführen. Hierbei werden über mehrere Monate entsprechende Kennzahlentools anhand einer konkreten Sensibilisierungsmaßnahme in 25 Unternehmen eingeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse werden wir deutschlandweit auf dem Life Balance Day 2016 präsentieren.

Um was genau handelt es sich beim Life Balance Day?

Der Life Balance Day 2016, der am Samstag, 17. September 2016, stattfindet, ist eine von brainLight veranstaltete jährliche Fachtagung in Aschaffenburg zur Gesundheit im betrieblichen und privatem Kontext. Ziel der Veranstaltung ist es, zum einen Privatpersonen für das Thema Gesundheit zu begeistern und zum anderen den fachlichen Austausch unter Gesundheitsmanagern zu aktuellen Themen zu stärken. Im letzten Jahr konnten wir bereits über 300 Teilnehmer verzeichnen. Dieses Jahr steht alles unter dem Motto „Präventionsgesetz und Sensibilisierung“. Wir freuen uns, den Gästen neue Studien und Projekte vorzustellen und dann gemeinsam mit unseren Partnern und den Teilnehmern in Workshops zu diskutieren.

Herr Klenke, vielen Dank für das interessante Gespräch und viel Erfolg für den Life Balance Day.

Das Interview mit Benjamin Klenke, brainLight GmbH, führte Oliver Foitzik, Herausgeber von HCC-Magazin und AGITANO.

 

Herzlich Willkommen zum Life Balance Day 2016

Kommen auch Sie zum Life Balance Day 2016 am Samstag, 17. September 2016, nach Aschaffenburg und nehmen Sie wertvolle Impulse für Ihre unternehmerische, berufliche und private Gesundheit mit. Ein spannender und kurzweiliger Tag ist garantiert.

 

Über Benjamin Klenke

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Benjamin Klenke, Direktor Geschäftsfeldentwicklung Betriebliches Gesundheitsmanagement, brainLight GmbH (Bild © Benjamin Klenke / brainLight GmbH)

Benjamin Klenke ist Direktor Geschäftsfeldentwicklung Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der brainLight GmbH. Er implementiert beim weltweiten Markt- und Technologieführer im Bereich der Premium-Entspannung eine neue BGM-Geschäftsfeldstrategie. Zugleich berät er Unternehmen bei der Einführung und Umsetzung eines erfolgreichen und wirksamen Betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Mehr über die brainLight GmbH finden Sie unter www.brainlight.de.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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