Bildschirmarbeit: Vier Übungen gegen Augenbrennen

Immer mehr Tätigkeiten in immer kürzerer Zeit erledigen. Zugegeben, ohne die Innovationen der Informations- und Kommunikationsbranche wäre das Maß an Produktivität, an das wir uns inzwischen gewöhnt haben, nicht denkbar. Aber Computer & Co. sind nicht nur ein Segen für unsere Arbeitswelt, sondern falsch angewandt ein Fluch für unsere Gesundheit. Viele Bildschirmarbeiter kennen die Unannehmlichkeiten, die mit dem so genannten Augenbrennen verbunden sind. Im Folgenden mehr über die Ursachen und was man dagegen unternehmen kann.

Bildschirmarbeit erfordert Höchstleistungen

Entgegen einem weit verbreiteten Irrtum ist Bildschirmarbeit nichts für Menschen, die einer anstrengenden Tätigkeit aus dem Weg gehen wollen. Im Gegenteil, Bildschirmarbeit erfordert Höchstleistungen. Die Flut an Informationen, die tagtäglich auf uns einprasseln müssen  verarbeitet werden. Dieser Prozess ist für Geist und Körper gleichermaßen anstrengend. Und auch auf die Augen kommen gestiegene Anforderungen zu. Optiker und Augenärzte betonen, dass im Zuge des Wandels der Arbeitswelt Augen sich immer öfter an:

  1. häufig wechselnde Distanzen anpassen müssen – die so genannte Akkommodation.
  2. häufig wechselnde Lichtverhältnisse anpassen müssen – die so genannte Adaption.

Ursachen für Augenbrennen

Häufig wird die Ursache für Augenbrennen in den Arbeitsgeräten selbst gesucht. Das ist so allerdings nicht ganz richtig. Zwar verführt uns das Starren auf den Computer-, Notebook-, Tablet- und Smartphonebildschirmen dazu, weniger zu blinzeln, was trockene und gerötete Augen zur Folge hat, allerdings gestalten wir oft uns unseren Arbeitsplatz so, dass dieser Augenbrennen regelrecht fördert. Zum Beispiel durch:

  • ungünstige Positionierung des Bildschirms,
  • schlechte Beleuchtung,
  • ungünstige klimatische Bedingungen,
  • Unordnung auf dem Arbeitsplatz.

Zum letzten Punkt ist zu erwähnen, dass Gegenstände, die unaufgeräumt um den Bildschirm herum platziert sind, dazu verleiten, immer wieder den Blick vom eigentlichen Geschehen seiner Arbeit abzuwenden. Ein Umstand, der die Augen zusätzlich belastet.

So sagen Sie Augenbrennen den Kampf an

Augenbrennen erst gar nicht aufkommen zu lassen, dürfte für die meisten von uns unmöglich sein. Schließlich sind die Ursachen für Augenbrennen nicht allein in der Gestaltung des eigene Arbeitsumfeldes zu suchen. Weitere Ursachen sind Übermüdung, durch zu wenig Schlaf beziehungsweise Überstunden, oder Allergien.

Achten Sie daher an Ihrem Arbeitsplatz auf eine ergonomisch günstige Positionierung Ihres Bildschirmes und Ihrer Tatstatur am Schreibtisch. Gesundheitsexperten der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) empfehlen:

  • Abstand zum Bildschirm je nach Bildschirmgröße: 17 Zoll: ca. 60 cm, 21 Zoll: ca. 80 cm,
  • Bildschirmoberkante in Höhe der Augen,
  • Bildschirm leicht nach hinten gekippt,
  • Aufstellung frontal zum Gesichtsfeld,
  • Aufstellung parallel zur Fensterfront und zwischen zwei Leuchten,
  • Positivdarstellung der Schrift (dunkle Schrift auf hellem Untergrund)
  • Gut lesbare Zeichen auf dem Monitor

Räumen Sie Ihren Arbeitsplatz regelmäßig auf. Schlafen Sie genug (mindestens sechs bis acht Stunden) und legen Sie regelmäßig Pausen ein. Das alles vermindert zumindest das Risiko, dass Augenbrennen überhaupt aufkommt.

Vier Übungen, die schnell Abhilfe verschaffen

Eine Suchmaschinenrecherche fördert zahlreiche Übungen zutage, mit deren Hilfe man akut etwas Augenbrennen unternehmen kann. Nach diversen Selbstversuchen legen wir Ihnen nun jene vier Übungen ans Herz, die unserer Ansicht nach die besten sind.

Übung Nr. 1: Gähnen

Sollte mal ein Kollege auffällig gähnen, ist das nicht unbedingt ein Zeichen von Schlafmangel oder Langeweile. Vielleicht möchte er einfach nur seinen Augen etwas Gutes tun?! Tatsächlich ist Gähnen eine sehr einfache, aber wirksame Methode, um die Augen zu befeuchten und zu reinigen. Es entspannt die Gesichtsmuskulatur und fördert die Sauerstoffzufuhr. Nicht umsonst hat die Natur es so eingerichtet, dass wir gähnen, wenn wir müde sind. Aber sie müssen nicht so lange warten. Wenden Sie die Technik einmal ganz bewusst an.

Übung Nr. 2: Augen bewusst reiben

Die meisten von uns reiben sich die Augen ganz automatisch. Mit den Fingern. Viel effizienter ist es allerdings, wenn Sie sich die Augen bewusst reiben, und zwar mit den Handinnenflächen. Reiben Sie diese so lange aneinander, bis diese eine angenehme Wärme ausstrahlen. Im Anschluss legen Sie Ihre gewölpten Flächen für zwei bis drei Minuten so aufs Auge, dass diese die Augenlider nicht berühren.

Übung Nr. 3: Blick in die Ferne

Blicken Sie schrittweise mit Ihren Augen in die Ferne. Damit bringen Sie Ihre inneren und äußeren Augenmuskeln in Bewegung und fördert die Flexibilität der Augenlinse. Die Übung ist daher ein sehr guter Kontrast zur Büroarbeit, wo überwiegend Objekte in der Nähe fokussiert werden und die Muskeln durch diese Daueranspannung verkrampfen.

Übung Nr. 4: Augenmassage

Jene, die schon einmal die Dienst eines Masseurs in Anspruch nahmen, wissen wie wohltuend diese Form der Entspannung für unseren Körper sein kann. Warum sollte das bei unseren Augen anders sein? Allerdings verwirrt der Name dieser zunächst. Denn die Augen selbst bleiben von der Massage unberührt. Vielmehr massiert man den Bereich neben den Augen. Schließen Sie Ihre Augen und greifen im Anschluss mit Daumen und Mittelfinger nach Ihrer Nasenwurzel. Nun nehmen Sie noch den Zeigefinger dazu und drücken diesen auf den Punkt zwischen den Augenbrauen. Danach nehmen Sie Zeige- und Mittelfinger und lassen diese sanft rollend um die geschlossenen Augen kreisen.

Augenentspannen trainieren

Sollte nun für Sie so gar nichts dabei gewesen sein, ist das kein Grund zu verzagen. Krankenkassen, wie zum Beispiel die AOK, haben weitere hilfreichte Tipps und Tricks zusammmengetragen, mit denen Sie das Augenentspannen trainieren können.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

Empfohlene Artikel