Diäten: Wenn Tomaten dick machen

Plätzchen, Gänsebraten mit Klößen und leckere Desserts … . Bald ist wieder Weihnachten, doch viele denken bereits jetzt an mögliche Diäten, um die über die Fetsttage gewonnenen Pfunde schnellstmöglich wieder loszuwerden. Doch Vorsicht: nicht jede Diät ist für jeden dazu geeignet, abzunehmen. So können unter gewissen Umständen Tomaten regelrechte Dickmacher sein.

Abnehmerfolg abhängig vom Stoffwechsel

Mediziner betonen schon länger, dass Menschen unterschiedlich viel Energie zum Erhalt ihrer Körperfunktionen benötigen beziehungsweise verbrauchen. Zum einen sind dafür äußere Faktoren verantwortlich. Wer zum Beispiel einen Beruf nachgeht, der viele körperliche Aktivitäten abverlangt, verbraucht auch mehr Energie. Zum anderen spielt die Genetik eine Rolle. Es gibt Menschen, die in Ruhe weitaus mehr Energie verbrauchen, als andere. So haben Gesundheitsexperten in über 1.000 Messungen „eine Schwankungsbreite zwischen 800 und 4.700 Kilokalorien pro Tag festgestellt“, so Simone Herzner in ihrem Beitrag im Fachmagazin Apotheken Umschau: Was ist eigentlich Stoffwechsel?

Maßgeschneiderte Diäten weitaus effektiver?

Aus diesem Grund empfiehlt das Weizmann Institute of Science maßgeschneiderte Diäten, um jene Lebensmittel zu finden, die für das Erreichen des gesteckten Ziels (zum Beispiel: „In XXX Monaten, XXX Kilo abnehmen.“) notwendig sind. Würden alle Menschen das gleiche essen, wäre die Wirkung aufgrund des Stoffwechsels bei jeder Person verschieden, so Eran Segal, Wissenschaftler am Weizmann Institute gegenüber der europäischen Presseagentur pressetext.com.

Für ihre Studie untersuchten Segal und sein Forscherteam eine Woche lang die Blutzuckerwerte von 800 Personen. Denn der Blutzucker steht im engen Zusammenhang mit Diabetes und Fettleibigkeit und wird durch eine kontinuierliche Blutzuckermessung überwacht. Der glykämische Index (GI) ermöglicht eine Bewertung der Lebensmittel in Hinblick auf die Folgen für den Blutzucker. Er spielt daher bei der Entwicklung von Diäten eine wichtige Rolle.

Gleiches Essen, andere Reaktion

Dabei zeigte sich, dass der GI kein fester Wert ist, sondern vom jeweiligen Menschen abhängt. Die Teilnehmer erhielten jeden Tag unter anderem ein Standardfrühstück. Die Nahrungsaufnahme wurde mit einer App aufgezeichnet. Zusätzliche Daten stammten von Fragebögen zur Gesundheit, der Erhebung der Körpermaße, Bluttests, der Überwachung des Blutzuckers und Stuhlproben. Als Motivation erhielten die Teilnehmer eine persönliche Analyse ihrer Reaktion auf Lebensmittel.

Wie erwartet, standen Alter und Body Mass Index (BMI) nach den Mahlzeiten mit den Blutzuckerwerten im Zusammenhang. Die Daten zeigten aber auch, dass verschiedene Menschen sehr unterschiedlich auf das gleiche Essen reagierten. Ihre individuellen Reaktionen blieben von einem Tag auf den anderen gleich.

Tomaten als Dickmacher

Diäten? Ja bitte, aber nur mit Arzt! Das belegen die Studienergebnisse. So erfuhr beispielsweise eine fettleibige Frau mittleren Alters, die an einer Vorstufe von Diabetes litt und zahlreiche Diäten ausprobiert hatte, dass ihre „gesunden“ Ernährungsgewohnheiten zu ihren Problemen beigetragen hatten. Nach dem Essen von Tomaten erreichten ihre Blutzuckerwerte einen sehr hohen Wert. Tomaten standen während der Laufzeit der Studie mehrfach auf dem Speiseplan. Für diese Frau würden bei einer maßgeschneiderten Diät Tomanten ganz einfach wegfallen.

Um die Unterschiede zu verstehen, wurden das Mikrobiom und die Stuhlproben analysiert. Die Studienergebnisse bestätigten, dass bestimmte Mikroben eine Rolle dabei spielen, wie hoch der Blutzucker nach einer Mahlzeit ansteigt. Mit maßgeschneiderten Diäten gelang es den Wissenschaftlern bei 26 Teilnehmern, den Blutzuckerwert nach dem Essen zu verringern und die Darmflora zu verändern.

Mit Text- und Informationsmaterial von pressetext.com

HCC Redaktion

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