Die Deutschen und ihre „Liebe“ zum Job

Arbeit ist die denkbar schlechteste Art und Weise, seinen Lebensunterhalt zu finanziern – abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind. Es scheint, dass diese Paraphrase Churchills am besten die „Liebe“ der Deutschen zu ihrem Job beschreibt. Jedenfalls, wenn man sich die Ergebnisse einer jüngst durchgeführten Umfrage der ManPowerGroup vor Augen führt, deren wichtigsten Ergebnisse das Informationsportal Statista in folgender Infografik auf anschauliche Art und Weise zusammenfasst.

Liebe zum Job, Work-Life-Balance, Arbeit, Familie und Beruf
Oben eingefügte Infografik zeigt den Anteil der Befragten mit folgender Meinung über ihren Job in Prozent. (Quelle: de.statista.com / BY-ND 3.0)

Mein Job. Ich kann nicht damit, will aber auch nicht ohne

Selten gab eine Belegschaft derart unumwunden zu, wie unzufrieden sie – vielleicht nicht mit ihrem Job –, aber zumindest mit ihrem Arbeitgeber sind. „Miese Stimmung am Main“ titelten die Frankischen Nachrichten (FN) am Samstag, den 02.07.2016. Gemeint war die Gemütslage unter den Beschäftigten der Deutschen Bank. Das Geldhaus bat seine Mitarbeiter, ihre Meinung kund zu tun. Und die entsprach dieser Bitte! Ein Drittel der Befragten moniern die „[…] nach wie vor komplexe Prozesse, lange Entscheidungswege oder mangelnde Zusammenarbeit […].“ Alles Faktoren, die „[…] sie daran hindern, ihren Job gut zu machen.“

So hart wie die Angestellten der Deutschen Bank gehen die wenigsten deutschen Arbeitnehmer mit ihrem Arbeitgeber ins Gericht. Für die meisten gilt viemehr: Man kann nicht mit seinem Job, und auch nicht ihm sein. So geben mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten an, nicht auf das Nachgehen ihrer beruflichen Tätigkeit verzichten zu wollen.

Zum Arbeitgeber und zu ihren pflegen viele gar ein überwiegend positives Verhältnis. 59 Prozent würden ihre Kollegen als eine Art berufliche Familie bezeichnen, 51 Prozent unternehmen auch nach Feierabend etwas gemeinsam.

Arbeiten, um zu leben

Für die Mehrheit stellt der Job allerdings nicht mehr als das Mittel zum Zweck dar. So sagen 56 Prozent der Befragten, ihr Leben beginne erst nach Feierabend und 52 Prozent würden, wenn sie denn könnten, direkt morgen aufhören zu arbeiten. Dass Berufliches immer Vorrang hat, sagen nur 29 Prozent der Befragten. Das Verhältnis der Deutschen zu ihrem Job ist also durchwachsen: Es geht nicht recht mit, aber ohne wollen die Arbeitnehmer auch nicht sein.

Mit Text- und Informationsmaterial von Statista (s. Beleglink in der Bildunterschrift!).

HCC Redaktion

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