Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen – 5 Tipps

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in den Industriestaaten die Todesursache Nummer eins. Besonders Männer sind betroffen. Laut aktueller Zahlen erhalten männliche Erwerbspersonen zwischen 15 und 65 Jahren jährlich 111 Tagesdosen von Herz-Kreislauf-Medikamenten. Diese Zahl stieg seit 2004 um die Hälfte an. Männer nehmen damit rund die Hälfte ihrer Arzneimittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein, während es bei den Frauen nur rund ein Viertel ist. Deshalb: Männer, aufgepasst! Wir haben fünf Tipps für Sie, wie Sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen können.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen – was ist das?

Die häufigste unter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die koronare Herzkrankheit (KHK), sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Durch die KHK wird das Herz nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Sie entsteht durch Ablagerung an den Gefäßwänden, die zu einer Verengung und Versteifung der Arterien führen. Dadurch werden Blutfluss und Sauerstofftransport beeinträchtigt. Erscheinungsformen der KHK sind eine mangelhafte Durchblutung des Herzmuskels sowie die Angina pectoris, die sich durch plötzliche Schmerzen in der Brust und Enge- oder Druckgefühl bemerkbar macht. Auch der Herzinfarkt ist eine Erscheinungsform der KHK. Auch der Herzinfarkt ist eine Erscheinungsform der KHK. Symptome eines Herzinfarkts sind

  • starke Schmerzen im Brustkorb, die länger als fünf Minuten andauern. Teilweise strahlen sie in andere Bereiche des Körpers aus (zum Beispiel: Arme, Oberbauch, Schultergürtel, Rücken, Hals, Kiefer)
  • Enge- oder Druckgefühl, heftiges Brennen in der Herzregion
  • Todesangst, Blässe, kalter Schweiß

Bei Frauen verschiebt sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zu Männern um etwa zehn Jahre nach hinten, da das weibliche Geschlechtshormon Östrogen sich positiv auf den Cholesterinwert auswirkt. Nach der Menopause sinkt der Östrogenspiegel ab, damit gleicht sich das Herzinfarkt-Risiko dem der Männer an.

5 Tipps, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen

1. Gesunde Ernährung

Schon ab einem Alter von 20 Jahren können sich Cholesterin und Fette in den Arterien ablagern und so Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Deshalb sollte man sich fettarm, ballaststoffreich und salzarm ernähren. Einen guten Anhaltspunkt bietet die mediterrane Küche: Traditionell wird dort weniger mit Fleisch und tierischen Fetten, wie sie in Butter oder Sahne enthalten sind, gekocht. Stattdessen verwendet man pflanzliche Fette (Olivenöl), isst komplexe Kohlehydrate und vor allem viel Gemüse, das nur kurz gegart wird. So bleiben Vitamine und Ballaststoffe erhalten. Statt mit reichlich Salz würzt man mit frischen Kräutern.

2. Regelmäßige Bewegung

Regelmäßige Bewegung verbessert die Funktionsweise des Herz-Kreislauf-Systems und beugt so der Entstehung von Arteriosklerose (Ablagerungen in den Gefäßen) und Bluthochdruck, die wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen, vor. Dabei müssen Sie keine sportlichen Höchstleistungen vollbringen. Studien haben gezeigt, dass sich insbesondere gemäßigter Ausdauersport positiv auf das Herzinfarkt-Risiko auswirkt – ein täglicher Spaziergang von etwa 30 Minuten ist dafür völlig ausreichend. Zudem regt regelmäßige Bewegung den Fettsoffwechsel an: Übergewicht und damit verbundene Erkrankungen wie Diabetes mellitus erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant. Gewichtsreduzierung fällt leichter mit regelmäßiger Bewegung.

3. Nicht rauchen

Raucher haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, wie Nichtraucher. Denn das Nervengift Nikotin lässt das Herz schneller schlagen. Zusätzlich braucht es mehr Sauerstoff und die Gefäße verengen sich. Gegen einen erhöhten Widerstand muss das Herz also schneller als normalerweise pumpen, damit die Sauerstoffversorgung ausreichend sichergestellt ist und ist damit auf die Dauer überlastet. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit von Blutgerinnseln und damit für Thrombosen durch Rauchen – ebenfalls Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Für alle Aufhörwilligen: Innerhalb von fünf Jahren sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wieder auf das eines Nichtrauchers ab, wenn man sich entschließt, das Rauchen aufzugeben.

4. Regelmäßig Blutdruck und Cholesterin checken lassen

Da ein erhöhter Blutdruck einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, sollte man ihn regelmäßig kontrollieren lassen. Denn oft bleibt Hypertonie zu lange unerkannt, da er an sich keine Beschwerden verursacht. Wenn man ihn dagegen frühzeitig erkennt, ist er gut behandelbar. Eventuell kann eine Ernährungsumstellung schon den gewünschten Erfolg bringen, ansonsten müssen blutdrucksenkende Medikamente eingenommen werden. So kann verhindert werden, dass das Herz oder andere Organe wie Gehirn oder Lunge Schaden nehmen. Gleiches gilt für den Cholesterinspiegel: Besonders wenn er bereits einmal erhöht war, sollte er regelmäßig kontrolliert werden. Denn auch ein erhöhter Cholesterinspiegel kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.

5. Weniger Stress

Zu guter Letzt: Sie sollten Stress, vor allem dauerhaften, belastenden Stress, vermeiden oder zumindest reduzieren. Für den Steinzeitmenschen war es überlebenswichtig, dass er in Ausnahmesituationen hellwach war: Alle Sinne geschärft, das Herz stark klopfend, Adrenalin und Kortisol im Blut. Wenn die bedrohliche Situation vorbei war, sank auch das Stresslevel ab. Heute allerdings kommen wir häufig in stressige Situationen, die sich nicht so einfach durch Flucht oder Angriff lösen lassen. Deshalb zirkulieren die Stresshormone Adrenalin und Kortisol längere Zeit in unserem Körper, wo sie Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Arteriosklerose verursachen – die dann wiederum zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zum Herzinfarkt führen können. Sorgen Sie deshalb für einen Ausgleich, wenn Sie beispielsweise im Berufsleben unter starker Belastung stehen, damit das Stresslevel sinkt. Lesen Sie dafür zum Beispiel die Tipps, die die HCC-Redaktion zusammengestellt hat: “So beugen Sie Stress und Burnout vor (1)“, “So beugen Sie Stress und Burnout vor (2)“, “So beugen Sie Stress und Burnout vor (3)“.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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