Pause adé! Arbeiten ohne Unterlass ist angesagt

BIBB und BAuA befragen Arbeitnehmer zu ihren Erholungszeiten

Wer hohe Leistung bringen will, muss auch mal Pause machen. Dies beachten immer weniger Arbeitnehmer. Mehr als jeder vierte der Beschäftigten in Deutschland lässt seine Pausen bei der Arbeit ausfallen.

Ein Plädoyer für die Pause

Das ist ein Ergebnis des vierten Factsheets zur BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012, das die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt veröffentlicht hat. Das Factsheet „Arbeiten ohne Unterlass? – Ein Plädoyer für die Pause“ bietet Informationen, welche Erwerbstätigengruppen besonders vom Ausfall von Erholungsphasen betroffen sind, nennt Gründe für den Ausfall und geht auf damit im Zusammenhang stehende Beeinträchtigungen des Befindens ein.

Die, die es am nötigsten haben verzichten darauf

Beschäftigte dürfen in der Regel nicht länger als sechs Stunden ohne Ruhepause arbeiten. Die Realität sieht anders aus. Weibliche Führungskräfte in Vollzeit sind dabei die Spitzenreiter: Sie vernachlässigen mit 41 Prozent am häufigsten ihre Pause, so die BAuA. Auf Platz eins der Berufsgruppen, die ihre Pausenzeiten häufig ausfallen lassen, stehen Beschäftigte in Gesundheitsberufen (43 Prozent). Dabei fällt auf, dass die Pause viel öfter bei denen ausfällt, die häufig gefühlsmäßig belastenden Arbeitssituationen ausgesetzt sind (46 Prozent) und mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten (37 Prozent). Damit lassen diejenigen, die die Ruhephase am nötigsten haben, sie am ehesten ausfallen. In körperlich belastenden Berufen wie in der Metall- und Maschinenbaubranche (16 Prozent) kommt es viel seltener zum Pausenschwänzen.

Als häufigsten Grund für den Pausenausfall gaben die Befragten an, dass die Ruhepause nicht in ihren Arbeitsablauf passen würde. Zugleich berichten sie über Störungen ihrer Befindlichkeit. Mehr als die Hälfte derjenigen, die Pausen nicht beachten, fühlt sich erschöpft. Auch klagen sie häufiger über psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Nervosität. Hinzu kommt, dass die Erschöpfung viel größer ist, wenn die Pause ausfällt, und es länger dauert, nach der Arbeit wieder Energie aufzutanken.

(Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, BAuA)

HCC Redaktion

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