Refurbished-Produkte als umweltfreundliche Alternative zum Neukauf

Das sogenannte Refurbishing ist weitaus mehr als nur der Verkauf gebrauchter Geräte: Refurbishing ist ein aus der englischen Sprache stammender Begriff und bedeutet so viel wie „wieder aufgearbeitet.“ Es handelt sich um eine qualitätsüberprüfte und gesicherte Überholung und Instandsetzung von elektrischen und elektronischen Geräten sowie Geräten aus der Informationstechnologie. Das Ziel des Refurbishing ist die Wiederverwendung und Vermarktung noch relativ aktueller und durchaus brauchbarer Geräte wie Computer, Monitore und auch Drucker als Refurbished-Produkte, um nur einige Beispiele zu nennen.

Der Start eines Trends?

Die Erfindung sowie Vermarktung gebrauchter Geräte ist an sich nicht neu. In vielen anderen Bereichen der Industrie werden seit vielen Jahrzehnten wieder aufgearbeitete Komponenten wie Kfz-Aggregate verkauft und verwendet. Es handelt sich um geprüfte, gereinigte, gegebenenfalls instandgesetzte und neuverpackte Waren, auf die auch eine Garantie gegeben wird. Verschleißteile in den Aggregaten oder Geräten wurden gegen neue ausgetauscht. Doch nicht jeder Artikel darf sich refurbished nennen, nur weil es sich um ein gebrauchtes Produkt handelt. Es müssen schon gewisse Kriterien erfüllt werden. Grundlegend ist, dass die Produkte von Fachleuten überprüft und wiederaufbereitet worden sind.

Warum Refurbished-Produkte kaufen und verwenden?

Refurbished-Produkte wie etwa Drucker und andere Geräte aus dem Bereich der Informationstechnologie sollen in erster Linie eine Preisersparnis gegenüber neuen Waren bieten. Sie bieten günstige Alternativen zu Neuwaren, die mit einer vorgeschriebenen Gewährleistung und gegebenenfalls einem Umtauschrecht angeboten werden.

Das Umtausch- und Rückgaberecht ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn es sich um einen Kauf über das Internet handelt.

Auch für Unternehmen stellen Refurbished-Produkte kostengünstige Alternativen zu neuen Geräten dar, vor allem dann, wenn es sich beim eigenen Betrieb um ein neu gegründetes Unternehmen handelt, das bei neuen Investitionen sparen muss. Die Preisersparnis beim Kauf solcher gebrauchten Produkte kann vor allen Dingen dann enorm groß sein, müssen gleich mehrere Geräte angeschafft werden, beispielsweise für eine komplette Büroausstattung. Meist werden besonders gerne ehemals teure und hochwertige Geräte als Refurbishing-Produkte angeboten, da sich hier eine Reparatur und Aufbereitung besonders lohnt und sinnvoll ist.

Wie ein Gerät zu einem Refurbished-Produkt wird

Es handelt sich keinesfalls um viele Jahre alte Geräte, die mit der Bezeichnung Refurbished angeboten werden. Häufig sind es Produkte, die entweder im Zuge des Widerrufsrechts oder auch als Garantiefall an Hersteller oder Händler zurückgeschickt werden. Wird das Gerät nicht repariert und erneut an den Kunden gesendet, so kann es vom Hersteller oder einem qualifizierten Händler überprüft und generalüberholt werden. Anschließend gelangt es erneut in den Verkauf und wird dort mit der Bezeichnung Refurbished angeboten. Zwar sind die Geräte nicht mehr mit der Herstellergarantie in voller Länge versehen, allerdings gilt auch hier die gesetzliche Gewährleistungsfrist von zwei Jahren durch den Anbieter. Diese kann auf ein Jahr beschränkt werden, was als einer der wenigen Nachteile dieser Verfahrensweise angesehen werden kann. Prinzipiell bieten spezialisierte Händler allerdings meist sogar noch eine Garantie auf den Kauf.

Der Umweltaspekt beim Refurbishing

Die „So-gut-wie-neu“-Produkte aus dem Refurbished-Bereich sind ökologisch durchaus als sinnvoll anzusehen: Der größte CO2-Ausstoß entsteht schließlich während der Produktionsphase eines Gerätes. Deshalb ist eine lange und gegebenenfalls auch mehrfache Nutzung von einem elektronischen Gerät durchaus sinnvoll und kann zu einer wesentlich besseren Ökobilanz beitragen, als ein Gerät, welches nur kurze Zeit im Einsatz ist und dann entsorgt wird.

Die Wiederaufbereitung von fast neuwertigen Geräten aus der IT-Branche oder Unterhaltungselektronik ist sowohl für den Verkäufer als auch für den Käufer eines solchen Produktes ein gutes Geschäft, ebenso wie für die Umwelt. Letzten Endes ist die Wiederaufbereitung und Wiederverwendung vor allem von Produkten wie elektronischen Geräten kaum umweltbelastend, ganz im Gegensatz zum Herstellungsprozess. Betrachtet man das Ganze aus rein ökologischer Sicht, so sollte der Kauf eines gebrauchten und generalüberholten Produktes dem Neukauf stets vorgezogen werden, damit einzelne Geräte wesentlich länger genutzt werden und die Produktion neuer Geräte (und damit auch ein erhöhter CO2-Ausstoß) deutlich reduziert wird.

Die Preisersparnis bei einem Refurbished-Produkt

Refurbished-Produkte liegen vom Anschaffungspreis sehr deutlich unter dem ehemaligen Neupreis. Sowohl Privatleuten als auch Betrieben – vor allem kleineren Firmen – bietet sich dadurch die Möglichkeit, hochwertige Elektrogeräte oder IT-Produkte für relativ kleines Geld zu kaufen, während ein Neukauf die finanziellen Möglichkeiten in vielen Fällen überschreiten würde. Der Käufer muss auch keinerlei Kompromisse bei der Langlebigkeit der Produkte eingehen, denn in der Regel handelt es sich um besonders hochwertige Produkte, die bereits vom Hersteller her für eine lange Nutzungsdauer ausgelegt sind und zuvor nur kurze Zeit im Einsatz waren – meist nur maximal 2–3 Jahre nach Beenden der Abschreibungszeit.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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