Viele Deutsche suchen den direkten Draht zum Facharzt. Das geht aus einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage im Auftrag der Barmer GEK hervor. Gleichzeitig ist ihnen ihr Hausarzt bei der Suche nach Spezialisten wichtig. 65 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich bei der Suche nach einem Facharzt durch ihren Hausarzt ausführlich beraten lassen.
Trotz der Wertschätzung für den “Berater Hausarzt” gingen aber 59 Prozent der Befragten, die seit Jahresbeginn einen Facharzt besucht haben, ohne eine Überweisung dorthin. Insgesamt hatten 52 Prozent der Befragten seit Jahresbeginn einen Facharzt konsultiert – mit oder ohne Überweisung.
“Noch können wir nicht erkennen, dass der Wegfall der Praxisgebühr zu einem Anstieg der direkten Facharztkontakte führt und die Rolle des Hausarztes als Lotse bröckelt”, so Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK. Dass zwei von drei Patienten den direkten Facharztzugang wählen, sei bekannt. Belastbare Fakten zur Entwicklung der Kontaktraten und Behandlungsfälle im fachärztlichen Bereich werde es wohl aber erst geben, wenn Daten für einen längeren Zeitraum vorlägen.
Auch bei den Wartezeiten zeigen sich bislang keine Auswirkungen. 77 Prozent der Facharztbesucher spürten bei der Vereinbarung des Termins keine Veränderungen, für jeden zehnten schien dies sogar einfacher zu klappen. Auch die Wartezeit in der Praxis hat sich für acht von zehn Befragten nicht merklich verändert, seit die Praxisgebühr zum Jahresbeginn wegfiel. Überweisungen zu Fachärzten sind seither in den meisten Fällen nicht mehr notwendig. Eine Ausnahme bilden zum Beispiel Radiologen.
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(Barmer)