Laufen fürs Leben: Kampagne für Organspende in Baden-Württemberg

Unter dem Motto „Laufen fürs Leben“ setzt die Krankenkasse DAK-Gesundheit ab 14. April in Baden-Württemberg ihre Kampagne fort, um die Bereitschaft zur Organspende zu erhöhen. In zehn landesweiten Veranstaltungen wird das Thema mit einem Laufbandwettbewerb zugunsten der Stiftung „FÜRS LEBEN“ einem breiten Publikum vermittelt. Schirmherrin der Aktion ist erneut Sozialministerin Katrin Altpeter.

Derzeit warten bundesweit 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan, davon 1.400 in Baden-Württemberg. Die Zahl der Organspenden ist laut Statistik der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent gesunken – der niedrigste Stand seit zehn Jahren. Ursache sind vermutlich die bekannt gewordenen Manipulationen in Transplantationszentren. „Politik und Ärzteschaft müssen durch größtmögliche Transparenz und umfassende Information dafür sorgen, dass die Menschen das verlorengegangene Vertrauen zurückgewinnen“, sagt Sozialministerin Katrin Altpeter.

Spendenbereitschaft in Baden-Württemberg bundesweit auf dem letzten Platz

Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit haben sich erst 51 Prozent der Menschen im Südwesten intensiver mit dem Thema beschäftigt. 65 Prozent der Befragten wären grundsätzlich einverstanden, dass man ihnen nach dem Tod Organe entnimmt. In Bayern lag die Bereitschaft fast zehn Prozentpunkte höher.

Seit der Neuregelung im Transplantationsgesetz sind die Krankenkassen verpflichtet, alle Versicherten über 16 Jahren über das Thema zu informieren und einen Spendeausweis zukommen zu lassen. „Die DAK-Kampagne “Laufen fürs Leben“ ergänzt die gesetzliche Informationspflicht um eine weitere umfassende Aufklärung, damit die grundsätzliche Bereitschaft auch in einem Spenderausweis konkret wird“, sagt Markus Saur, Landeschef der DAK-Gesundheit.

Nach aktuellen Zahlen der DSO liegt Baden-Württemberg derzeit im Bundesvergleich der Regionen mit 11,0 Organspendern pro eine Million Einwohner auf dem letzten Platz. In der Region Nord-Ost, die Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern umfasst, sind es immerhin 14,8 Spender. Der Bundesschnitt liegt bei 12,8 Organspendern. Der Startschuss zur landesweiten Kampagne „Laufen fürs Leben“ erfolgt am 14. April beim verkaufsoffenen Sonntag in Reutlingen. Weitere Stationen sind der Freizeitpark Tripsdrill in Cleebronn, Weilheim und Tuttlingen. Ende Oktober ist die letzte von insgesamt zehn Veranstaltungen in Lörrach geplant.

Beim Wettbewerb der DAK-Gesundheit sollen die Teilnehmer auf einem Laufband mit abgedeckter Anzeige möglichst genau die 200-Meter-Marke erreichen. Neben einem persönlichen Sachpreis fördern die Tourpartner die Stiftung „FÜRS LEBEN“ pro Läufer mit fünf Euro als Spende. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) unterstützt die Aufklärungstour und wird gemeinsam mit der Krankenkasse die Informationsstände in den Städten betreuen. „Die Politik hat sich einhellig zur Entscheidungslösung bekannt“, sagt Privatdozentin Dr. med. Christina Schleicher, Geschäftsführende Ärztin der DSO-Region Baden-Württemberg. „Umso wichtiger ist jetzt die Aufklärung, denn nur wer informiert ist, kann eine stabile und selbstbestimmte Entscheidung treffen.“

(DAK Gesundheit)

HCC Redaktion

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