„Das bisschen Haushalt…“ – so der Titel eines 70er-Jahre-Hits – macht sich ganz und gar nicht von allein, sondern setzt viele offenbar stark unter Druck. So sagen sieben von zehn Hausfrauen und -männern hierzulande, dass sie häufig oder manchmal gestresst sind.
Nur Führungskräfte sind gestresster
Damit liegen sie deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt aller Befragten von 57 Prozent. Sie stehen praktisch genauso stark unter Strom wie Berufstätige. Der Anteil Gestresster ist nur bei Managern (80 Prozent) und Angestellten (79 Prozent) größer, so eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).
Zunehmender – sowohl von außen als auch innen
Viele Hausfrauen beklagen auch, dass der Druck zunimmt. So sagen fast zwei Drittel, dass ihr Leben in den letzten drei Jahren stressiger geworden ist, während dies von allen Befragten nur rund die Hälfte so empfindet. Als Stressfaktor Nummer eins nennen Hausfrauen Konflikte oder Probleme mit dem Lebenspartner, in der Verwandtschaft oder im Bekanntenkreis. Jede zweite Hausfrau gibt dies als Stressauslöser an. Ein Grund könnte ihre aktuelle Lebenssituation sein. Denn häufig sind es Mütter, die kleine Kinder versorgen. Heiko Schulz, Diplompsychologe bei der TK: „Wenn das Baby viel schreit, nachts häufig aufwacht oder krank ist, kann den Betroffenen schnell einmal alles über den Kopf wachsen.“ Laut Statistischem Bundesamt sind nur drei von zehn Müttern mit Kindern unter drei Jahren erwerbstätig. Sieben von zehn bleiben in dieser Lebensphase zu Hause.
Unter Druck setzen sich Hausfrauen aber auch selbst. So sagt fast jede Zweite, dass sie die eigenen hohen Ansprüche an sich selbst stressen (46 Prozent). An den Nerven zerren auch schwere Krankheiten von Menschen, die ihnen nahestehen, die Hausarbeit und Geldsorgen.
Erschöpfung, Nervosität, Angstzustände…
Dennoch geht ihr hoher Stresspegel mit einer weniger guten Gesundheit einher. Nur 55 Prozent der Hausfrauen bezeichnen ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut – gegenüber 61 Prozent insgesamt. Die Hausarbeit geht vor allem auf die Knochen. Mehr als zwei Drittel der Frauen klagen über Rückenschmerzen (68 Prozent gegenüber 58 Prozent im Bundesschnitt). Fast vier von zehn schlafen schlecht (38 gegenüber 32 Prozent). Auch die Seele leidet. So treten Erschöpfung, Ausgebranntsein, Nervosität und Gereiztheit, niedergedrückte Stimmungen und Angstzustände häufiger als im Bevölkerungsdurchschnitt auf.
Stress ist nicht immer nur eine Frage von äußeren Umständen, sondern auch eine der inneren Einstellung. „Damit schwierige Situationen und Stressempfinden nicht krank machen, ist es wichtig, eine gesunde Balance zwischen Anforderungen und ausgleichenden Aktivitäten zu finden“, rät TK-Diplompsychologe Heiko Schulz. „Wenn beispielsweise die Ansprüche an sich selbst zu hoch sind und für Selbstüberforderung sorgen, sollte man kleinere Schritte planen, um sein Ziel zu erreichen.“
(Quelle: Techniker Krankenkasse , TK / www.tk.de)
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Weiterführende Informationen:
Im Auftrag der TK hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1.000 Erwachsene in Deutschland im September 2013 zum Thema Stress befragt. Der daraus entstandene Studienband „Bleib locker, Deutschland“ präsentiert die Ergebnisse und steht unter www.presse.tk.de zum kostenlosen Download bereit.