BBSR-Bevölkerungsprognose 2030 – Durchschnittsalter steigt weiter an

BBSR-Bevölkerungsprognose 2030: Die Deutschen werden immer älter. Bis 2030 steigt das Durchschnittsalter der Bevölkerung von derzeit 43 Jahre auf über 47 Jahre, in weiten Teilen Ostdeutschlands auf über 50 Jahre. Das geht aus der neuen Bevölkerungsprognose des BBSR hervor. Parallel hierzu ist auch mit einem weiter ansteigenden Durchschittsalter der Belegschaften in den Unternehmen zu rechnen. Betriebliches Gesundheitsmanagement kann dazu beitragen, damit einhergehende steigende Krankheits- und Gesundheitskosten in den Betrieben abzufedern.

Lebten in Deutschland 2010 noch 81,2 Millionen Menschen, werden es der Prognose zufolge 2030 nur noch 79,2 Millionen Menschen sein. Der Rückgang der Bevölkerungszahl ist mit drei Prozent zwar moderat, dennoch sind die regionalen Unterschiede immens: Einer immer größer werdenden Gruppe von schrumpfenden Kommunen steht eine kleiner werdende Gruppe mit teils kräftigem Wachstum gegenüber. Dazu gehören die wirtschaftstarken Metropolen Frankfurt, Stuttgart und Hamburg. München erwartet mit zehn Prozent bis 2030 das stärkste Bevölkerungsplus. Ganz anders ist der Trend in vielen ländlichen Landkreisen. Sie werden teilweise mehr als ein Fünftel an Bevölkerung verlieren. “Der demografische Wandel droht die Unterschiede zwischen wachsenden und schrumpfenden Regionen zu vertiefen. Gerade Regionen mit stark abnehmender Bevölkerung benötigen auch weiterhin eine gute Infrastrukturausstattung”, sagte Harald Herrmann, Direktor und Professor des BBSR, bei der Vorstellung der Prognose.

Trotz abnehmender Bevölkerungszahl mehr Haushalte

Zwar werden 2030 weniger Menschen in Deutschland leben, die Zahl der privaten Haushalte wird hingegen auf 41,3 Millionen steigen (2010: 40,3 Millionen). Der Zuwachs speist sich vor allem aus 1-bis 2-Personen-Haushalten, deren Zahl bis 2030 um fünf Prozent steigen wird. Während in den ländlichen Räumen immer mehr ältere Menschen in kleineren Haushalten leben, zieht es junge Paare und Singles in die Großstädte. “Gerade in Ballungsräumen wird die Nachfrage nach Wohnraum weiter wachsen. Zudem war die Bautätigkeit in den vergangenen Jahren zu gering. Schon jetzt fehlen mancherorts besonders für Studierende bezahlbare Wohnungen. Regionale Engpässe werden sich möglicherweise noch verschärfen, wenn nicht durch eine Ausweitung des Angebots gegengesteuert wird”, so Harald Herrmann.

Der Unterschied zwischen wachsenden und schrumpfenden Regionen zeigt sich auch auf den Arbeitsmärkten. Insgesamt wird nach den Berechnungen des BBSR die Zahl der Erwerbspersonen von derzeit 41,6 Millionen auf 38,4 Millionen zurückgehen, was einem Minus von 7,5 Prozent entspricht. Während der Rückgang in den alten Ländern mit vier Prozent moderat ist, nimmt in den neuen Ländern bis 2030 die Zahl der Erwerbspersonen um mehr als 20 Prozent ab, die der jüngeren Erwerbspersonen (unter 45 Jahre alt) um 25 Prozent.

Unter www.raumbeobachtung.de können ab sofort die Prognosedaten für alle Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland abgerufen werden. Die Veröffentlichung ist als Band 9 der Reihe “Analysen Bau.Stadt.Raum” erschienen. Sie kann per E-Mail an service@steiner-verlag.de zum Preis von 20 Euro bestellt werden.

Weiterführende Informationen

>> Analysen Bau.Stadt.Raum, Band 9
>> Prognosedaten auf Landkreisebene sowie thematische Karten
>> Vier Fragen an Dr. Claus Schlömer

HCC Redaktion

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