Vom 21. bis 24. November 2012 veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) im ICC- Berlin unter dem Titel: Zukunft der Psycho-Sozialen Medizin eine der größten wissenschaftlichen Tagungen auf dem Gebiet der Psychiatrie, Psychotherapie und Neurowissenschaften in Europa.
„Heute wissen wir, dass die Psyche einerseits Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes hat. Andererseits können körperliche Erkrankungen Depressionen auslösen“, so Prof. Dr. med. Peter Falkai, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN).“ Der psychosozialen Medizin gehört die Zukunft mit Ihrem Ansatz Patienten multidisziplinär, mit unterschiedlichen medizinischen Disziplinen zu behandeln.“
Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass etwa jeder dritte Erwachsene im Laufe seines Lebens an einer psychischen Störung erkrankt. Etwa ein Drittel der psychischen Erkrankungen nimmt einen chronischen Verlauf mit der Folge, dass sie sich auf alle Lebensbereiche auswirken und für die Betroffenen viel Leid erzeugen.
“Für die Anerkennung von Menschen mit psychischen Erkrankungen muss heute noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, denn nur so kann auch in Zukunft eine optimale Versorgung gewährleistet werden. Die aktuelle Entwicklung der psychiatrischen-psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland ist geprägt von steigenden Patientenzahlen bei immer knapper werdenden Ressourcen.“ So Prof. Falkai weiter. „In den Zeiten der Kostensenkung und Gewinnoptimierung stellt sich die Frage, ob eine solche zuwendungsorientierte, sprechende Medizin gegenüber weit verbreiteten kostenorientierten Sichtweisen noch Chancen hat. Die eigentliche ärztliche und therapeutische Aufgabe, sich dem Patienten in seiner Individualität, seiner Biographie und Lebensumwelt zuzuwenden, droht immer mehr in den Hintergrund zu geraten. Das Ziel der Psychosozialen Medizin, die Patienten bei ihrem Genesungsprozess effizient zu unterstützen, ist in Gefahr.“ So Prof. Falkai weiter.
Quelle: DGPPN