DAK sieht Wachstumsmarkt für innovative Assistenzsysteme bei Senioren

Mehr Hilfe für Senioren bei altersbedingten Einschränkungen: Neue technische Assistenzsysteme („Ambient Assisted Living“) sind nach Ansicht der DAK-Gesundheit ein bedeutender Wachstumsmarkt. Bei richtigem Einsatz könnten sie Pflegebedürftigkeit präventiv hinauszögern und längere Selbstständigkeit erhalten. Angesichts der großen Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft können derartige Systeme dazu beitragen, das Leben für Senioren deutlich zu erleichtern. Auf ihrem Pflegetag in Berlin analysierte die DAK-Gesundheit gemeinsam mit Wissenschaftlern, innovativ tätigen Unternehmen und Politikern das Potenzial derartiger Assistenzsysteme.

Charakteristisch für das sogenannte Ambient Assisted Living (AAL) ist das breite Spektrum an Lösungen für verschiedene Situationen. Die oftmals auf den einzelnen Nutzer zugeschnittenen Assistenzsysteme beinhalten beispielsweise Erinnerungsfunktionen. Diese fordern zur Einnahme von Medikamenten auf, leiten Bewegungsübungen an oder trainieren das Gedächtnis. Auch unterstützen sie die Fortbewegung zu Hause oder in der Öffentlichkeit oder messen wichtige Gesundheitsdaten. Beim Home-Monitoring beispielsweise können Patienten zu Hause ruhig schlafen, weil Ärzte aus der ferne über ihre Herzdaten wachen.

„Wir brauchen eine enge Kooperation aus Wissenschaft, Industrie und Krankenkassen, um die großen zukünftigen Aufgaben einer älteren Gesellschaft bereits jetzt erfolgreich anzugehen“, betont Herbert Rebscher, Chef der DAK-Gesundheit auf dem Pflegetag in Berlin. „Die Kombination eines effektiven Pflegemanagements mit innovativen technischen Unterstützungssystemen ist ein wichtiger integrativer Ansatz für künftige gemeinsame Handlungsfelder“.

Die DAK-Gesundheit hat ihre Unternehmensstrategie in der medizinischen Versorgung besonders stark auf Spezialistennetzwerke ausgerichtet. Ziel ist, eine bessere Behandlung von Patienten „aus einem Guss“ zu gewährleisten.

Versorgungsstrukturen zukunftsfähig gestalten

Bis Ende 2030 wird die Zahl der über 80-Jährigen in Deutschland um fast 60 Prozent zunehmen. „Ziel muss es sein, viele Menschen mobil und leistungsfähig zu erhalten, um Pflege so lange wie möglich zu vermeiden. Hierbei kann das AAL wirksam unterstützen“, so Rebscher. Das zunehmende Alter führt zu Funktions- und daraus folgend zu Aktivitätseinschränkungen. Auf diese Weise werden Ältere zu Hilfe- oder Pflegebedürftigen. Der Ausgleich von Funktionseinschränkungen ist ein wichtiger Treiber, um AAL-Technologien weiter zu entwickeln.

Online-Pflegeberater führt Angehörige durch Pflegedschungel

Wenn es trotz Anwendung von AAL-Technologien zu Pflegebedürftigkeit kommt, sind die Krankenkassen gefragt. Die Zunahme der Pflegefälle bei den Krankenkassen wird von einem wachsenden Informationsbedürfnis der Kunden begleitet. Betroffene und Angehörige sind jedoch ohne Unterstützung mit dem Thema häufig überfordert. Die DAK-Gesundheit hat daraus Konsequenzen gezogen: Als erste Kasse bietet sie einen interaktiven Online-Pflegeberater an. Dieser hält umfangreiche Informationen rund um das Thema Pflege vor. Der internetgestützte Berater prüft die individuellen Anspruchsvoraussetzungen für Pflegeleistungen, klärt über die Pflegestufe und den Pflegeumfang auf und hilft beim Ausfüllen der Formulare. Auch bei der Suche nach einer geeigneten Einrichtung findet der Kunde im Internet Unterstützung und erhält eine Auswahl von Anbietern.

Selbstverständlich berät die DAK-Gesundheit auch in jedem Service-Zentrum oder per Chat im Internet persönlich durch speziell ausgebildete Kundenberater, wenn es um ambulante oder stationäre Pflegemöglichkeiten geht. Neben Pflegekursen bietet die DAK-Gesundheit ihren Kunden auch ein Pflege-Video. Präventions- und Entspannungsangebote für pflegende Familienangehörige, die unter Stress leiden, sind ein weiterer wichtiger Service-Baustein.

(DAK)

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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