Bereitschaft zur Weiterbildung ist Chance für Fachkräftesicherung

Kann dem demografischen Wandel mit Weiterbildungen begegnet werden? Einer Studie des Instituts für Innovation und Technik (iit) zufolge tragen lernfreundliche Arbeitsplätze beispielsweise zur Innovationsfähigkeit ganzer Volkswirtschaften bei. Neben einer komplexen Aufgabenstellung und Teamarbeit gehören zur Lernfreundlichkeit auch verschiedene Formen der betrieblichen und beruflichen Weiterbildung, um die Innovationsfähigkeit voranzutreiben. Die Bereitschaft unter den Beschäftigten zu einer beruflichen Weiterbildung ist vorhanden. Laut einer neuen FORSA-Umfrage können sich viele Erwerbstätige sogar eine berufliche Auszeit vorstellen, die für eine berufliche Weiterbildung genutzt werden könnte.

Für viele Menschen hat eine flexiblere Ausgestaltung der Lebensarbeitszeit eine große Bedeutung. Laut einer repräsentativen FORSA-Umfrage im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wünschen sich 57 Prozent aller Befragten die Möglichkeit, berufliche Auszeiten nehmen zu können. Der Anteil ist bei den 30 bis 44-Jährigen mit 61 Prozent besonders hoch. Unter denen, die sich eine berufliche Auszeit vorstellen könnten, würde jeder Zweite die Zeit für eine berufliche Weiterbildung nutzen.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka bewertet die Umfrageergebnisse positiv: “Die hohe Bildungsbereitschaft ist erfreulich. Sie bietet uns im demografischen Wandel die Chance auf weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte. Um dieses Potenzial nutzen zu können, müssen wir den Wechsel zwischen Arbeit und Bildung noch reibungsloser gestalten.” Ein wichtiger Ansatzpunkt für Wanka sind die Übergänge zu beruflicher und akademischer Bildung. “Flexibilität entsteht dann, wenn bereits erworbene Kenntnisse der akademischen oder beruflichen Bildung auch wechselseitig anerkannt und berücksichtigt werden”, betont Wanka.

Die Erforschung der künftigen Ausgestaltung der Arbeitswelt gewinnt vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung eine wachsende Bedeutung. Das BMBF fördert mit seinem Programm “Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt” die Forschung zu Arbeitsgestaltung, zu berufsbegleitender Kompetenzentwicklung und gesundheitlicher Prävention. Vom 16. bis 17. Mai veranstaltet das BMBF die Tagung “Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel”, auf der rund 500 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis Handlungs- und Forschungsansätze zur künftigen Ausgestaltung der Arbeitswelt diskutieren werden. Die Tagung ist Bestandteil des Wissenschaftsjahres 2013 “Die demografische Chance” und bietet gleichzeitig ein Forum für Unternehmen und Wissenschaft, um sich über neue Modelle und Konzepte auszutauschen, die Beruf und Familie auch bei einer längeren Lebensarbeitszeit und höherer Frauenerwerbsquote zukünftig besser miteinander in Einklang bringen.

(ag / BMBF)

HCC Redaktion

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