Textilforschung: Mit Druck gegen Muskelkater

Professur Sportgerätetechnik der TU Chemnitz stellt vom 14. bis 17. November 2012 auf der MEDICA in Düsseldorf ihre Forschung zu Textilien vor, die die Ermüdung der Muskulatur beim Sport verringern

Egal, ob Hobbyläufer oder Profifußballer – nach viel Training bleibt kein Sportler vor müden Muskeln verschont. Weniger Muskelkater verspüren Athleten, die beim Sport Kompressionsstrümpfe tragen. Dieses Phänomen ist bisher jedoch nur subjektiv erfasst und nicht wissenschaftlich begründet. “Es gibt verschiedene Theorien, woher die positiven Effekte der Kompressionsstrümpfe rühren können. Wir gehen dem Ansatzpunkt nach, dass die Kompression Auswirkung auf die Schwingung der Muskeln hat und es durch sie zu weniger Mikroverletzungen in der Muskulatur kommt”, sagt Isabel Riesner, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Sportgerätetechnik an der Technischen Universität Chemnitz. Sie erforscht die Kompression der Muskeln im Rahmen ihrer Dissertation und eines Projektes der AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen. Einen Einblick in diese Forschung geben die Wissenschaftler der Professur Sportgerätetechnik auf der Fachmesse MEDICA in Düsseldorf. Vom 14. bis zum 17. November 2012 präsentieren sie ihre Arbeit auf dem mitteldeutschen Gemeinschaftsstand “Forschung für die Zukunft” in Halle 3, Stand F94.

Die Stöße, die beim Laufen oder bei Spielsportarten auf die Beine übertragen werden, führen zu Schwingungen in der Muskulatur. “Bei der Arbeitssicherheit wird die Belastung durch Schwingungen so gering wie möglich gehalten. Beim Sport aber wird Vibration zur Intensivierung des Trainingsreizes genutzt”, erklärt Riesner. Unerwünschte Schwingungen sollen aber auch hier minimiert werden. Begonnen haben die Sportgerätetechniker mit ihrer Forschung beim Chemnitzer Firmenlauf 2011, wo sie Läufern Kompressionsstrümpfe angepasst haben und sie anschließend nach dem subjektiven Empfinden befragten. Inzwischen setzen sie Beschleunigungssensoren ein, die auf den Muskeln der Probanden angebracht sind. Durch die Messungen analysieren sie die Muskelschwingungen bei unterschiedlichen Sportarten. Den Ergebnissen stellen sie Messungen beim Einsatz von komprimierenden Textilien gegenüber. Am Ende der Forschung sollen Ergebnisse stehen, die zur Verbesserung der Kompressionsstrümpfe für den Einsatz im Sport dienen. “Wir wollen die Strümpfe individueller auf verschiedene Sportarten abstimmen. Außerdem kann man die Kompression nicht endlos steigern, um bessere Ergebnisse zu erzielen – deshalb gilt: so viel wie nötig, so wenig wie möglich”, sagt Riesner.

Auf der Messe MEDICA möchten die Chemnitzer Sportgerätetechniker Kontakte zu möglichen Projektpartnern knüpfen. Diese könnten unter anderem von Forschungseinrichtung oder von Unternehmen aus der Sensortechnik stammen. “Außerdem werden wir den Studiengang Medical Engineering vorstellen, der seit 2011 an der TU Chemnitz angeboten wird. Er schlägt die Brücke von der Medizintechnik in den Maschinenbau”, erklärt Riesner und ergänzt: “Die Messe werden wir auch im Sinne der Studierenden nutzen, um Kontakt mit Industriepartnern aufzunehmen, die Praktika und studentische Arbeiten anbieten.”

Quelle: TU Chemnitz

HCC Redaktion

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