Ernährung: weniger Salmonellen im Putenfleisch

Die EU-weit durchgeführten Salmonellen-Bekämpfungsmaßnahmen in den Geflügelbeständen zeigen Erfolg: Bei Mastputen am Schlachthof wurden im Vergleich zu den Vorjahren weniger Salmonellen nachgewiesen. Das zeigen die Ergebnisse des Berichts zum Zoonosen-Monitoring, den das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veröffentlicht hat.

Hintergrund: Zoonosen sind Krankheiten respektive Infektionen, die auf natürlichem Weg direkt oder indirekt zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Zoonoseerreger können von Nutztieren zum Beispiel während der Schlachtung und Weiterverarbeitung auf das Fleisch übertragen werden. Somit stellen mit Zoonoseerregern kontaminierte Lebensmittel eine wichtige Infektionsquelle für den Menschen dar. Häufige Erreger lebensmittelbedingter Infektionen sind beispielsweise Campylobacter spp. und Salmonellen.

Basierend auf der Richtlinie 2003/99/EG zur Überwachung von Zoonosen und Zoonoseerregern, sind alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, repräsentative und vergleichbare Daten über das Auftreten von Zoonosen und Zoonoseerregern sowie diesbezüglicher Antibiotikaresistenzen in Lebensmitteln, Futtermitteln und lebenden Tieren zu erfassen. Im Rahmen des Zoonosen-Monitorings 2012 sind insgesamt 5.293 Proben aus der Primärproduktion, von Schlachthöfen und aus dem Einzelhandel von den Untersuchungseinrichtungen der Bundesländer auf das Vorkommen von Erregern untersucht worden.

Salmonellen – Verbesserungen in der Schlachthygiene erforderlich

Die Ergebnisse zum Vorkommen von Zoonoseerregern entlang der Lebensmittelkette lassen erkennen, dass innerhalb der Europäischen Union (EU) weiterhin Verbesserungen bei der Schlachthygiene erforderlich sind. So wiesen die untersuchten Schlachtkörper eine vergleichsweise starke Verunreinigung mit Salmonellen auf (13,1 Prozent positive Halshautproben).


Mastputen am Schlachthof waren mit 1,7 Prozent positiver Proben von Blinddarminhalt im Vergleich zum Jahr 2010 (3,6 Prozent positive Proben) seltener Träger von Salmonellen, was vermutlich auf die EU-weit durchgeführten Salmonellen-Bekämpfungsmaßnahmen in den Geflügelbeständen zurückgeführt werden kann. Auch frisches Putenfleisch wies mit 3,3 Prozent positiver Proben eine etwas geringere Kontaminationsrate mit Salmonellen auf als in den Vorjahren (5,5 Prozent in 2010).

Hohes Infektionspotenzial bei Campylobacter festgestellt

Die Untersuchungen bestätigen, dass frisches Putenfleisch häufig mit Campylobacter kontaminiert ist (16,5 Prozent positive Proben) und somit eine wichtige potentielle Quelle für Infektionen des Menschen mit diesem Zoonoseerreger darstellt. Auffällig ist, dass Putenfleisch, das in Deutschland erschlachtet beziehungsweise zerlegt wurde, mit 10,8 Prozent positiver Proben deutlich seltener mit Campylobacter kontaminiert war als Fleisch anderer Herkunft (27,9 Prozent positive Proben). Weitere Untersuchungen sind notwendig, um festzustellen, welche Faktoren zu diesen Unterschieden beitragen.

(cs / bvl)

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Weiterführender Link:

Der vollständige Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2012 ist online abrufbar unter:

  • http://www.bvl.bund.de/ZoonosenMonitoring

HCC Redaktion

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