Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel im Fokus

Im Rahmen eines EU-geförderten Forschungsprojekts stehen Nutzen, Risiken und Qualität pflanzlicher Nahrungsergänzungsmittel im Fokus. Ein Zusammenschluss internationaler Forschungsgruppen untersucht gemeinsam mit BotanikerInnen der Vetmeduni Vienna, ob pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel wie sie z.B. als Tropfen, Kapseln, Pastillen, Tabletten oder Pillen erhältlich sind, halten was sie versprechen. Das seit 2010 laufende Forschungsprojekt Plant Libra endet im Mai dieses Jahres. Die Abschlussveranstaltung findet vom 12. bis 14. Mai in Wien statt.

Im Forschungsprojekt „PlantLibra“ verfolgten 25 Nationen aus Europa, Südamerika, Afrika und China ein gemeinsames Ziel: Nutzen und Risiken pflanzlicher Nahrungsergänzungsmittel zu erheben und die Qualität der am Markt befindlichen Produkte zu prüfen. Außerdem erstellten die beteiligten ExpertInnen eine Datenbank, die der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und anderen nationale Behörden, die Beurteilung pflanzlicher Produkte erleichtern soll.

Wirksamkeit und Toxizität am Prüfstand

Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel in der Form von Kapseln, Pastillen, Tabletten, Pillen und anderen ähnlichen Darreichungsformen, sind – rechtlich gesehen – Lebensmittel und daher weniger streng reguliert als etwa Arzneimittel. Ob sie wirksam oder gar mit Risiken für die Konsumenten verbunden sind, sollte in einem EU-Projekt an ausgewählten Beispielen erforscht werden. „Ob ein Produkt tatsächlich die Pflanze enthält, die auf der Verpackung angepriesen wird, ist in vielen Fällen nicht geprüft. Und ob die Inhaltsstoffe der pflanzlichen Produkte überhaupt wirken, oder vielleicht sogar giftig sind, wird oft erst im Schadensfall bekannt“, so einer der Projektleiter und emeritierter Professor der Vetmeduni Vienna, Chlodwig Franz. „In diese Grauzone Licht zu bringen, war das Ziel des EU-Projekts.“

Methoden für die Prüfung der Produkte entwickelt

BotanikerInnen vom Institut für Tierernährung und funktionelle Pflanzenstoffe entwickelten Methoden, mit denen die Qualität der Produkte nachgewiesen werden kann. Die ExpertInnen etablierten auch DNA-Analysemethoden, um die Identität der verwendeten Pflanzen eindeutig bestimmen zu können.

Europäische Nahrungsergänzungsmittel übertrafen die Erwartungen

Die Forschenden der Vetmeduni Vienna untersuchten verschiedene Produkte aus ganz Europa, in denen Passionsblume, Teufelskralle, Melisse, Kamille, Baldrian, Ringelblume oder Spitzwegerich enthalten sind. „Alle Produkte, darunter Tees, Pillen, Tropfen, Granulate und Salben, die wir aus Europa untersuchten, enthielten tatsächlich was sie versprachen. Die Qualität der Inhaltsstoffe entsprachen sogar den Qualitätsanforderungen von Arzneimitteln“, erklärt die Wissenschafterin Silvia Sponza.

Einen wichtigen Beitrag für die Industrie leisteten die WissenschafterInnen mit der Etablierung einer Liste mit Analyse-Labors in Europa. Produzenten pflanzlicher Nahrungsergänzungsmittel können für die Analyse ihrer Produkte nun einfach ein passendes Labor auswählen.

(Veterinärmedizinische Universität Wien via idw)

HCC Redaktion

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