Genießen Sie das Weihnachtsessen – und anschließend die Bewegung

Gans oder Karpfen, Plätzchen oder Marzipan und dazu ein guter Wein – Weihnachten ohne Schlemmen wäre für die meisten von uns fast noch schlimmer als Weihnachten ohne Geschenke. Wenn Sie ein paar kleine Tipps und Tricks beachten, dann bekommen Sie nach den Feiertagen auch kein Problem mit dem Gewicht. Auf was geachtet werden sollte, verrät Anita Zilliken. Sie ist Ernährungswissenschaftlerin bei der AOK.

Sich an besonderen Tagen jede Leckerei zu verkneifen, nur an die Kalorien und die Auswirkungen auf das Gewicht zu denken, macht keinen Spaß. Das sei zwar kein Aufruf für hemmungslose Völlerei, so AOK-Ernährungswissenschaftlerin Zilliken, jedoch ein Plädoyer für Schlemmen ohne Reue. Und das klappt, wenn die wichtigsten (Fett-)Fallen vermieden werden.

Bewusst Einkaufen und Zubereiten

Das fängt schon beim Einkauf und beim Zubereiten an:

– Kaufen Sie mageres Fleisch ein. Bei der Gans während des Bratens immer mal wieder hineinstechen, so läuft das Fett heraus. Bratensaft abkühlen lassen, dann lässt sich das Fett gut abschöpfen. Kommt Fisch auf den Tisch, bieten sich fettarme Sorten wie Kabeljau, Seelachs oder Scholle an.

– Beim Fondue lässt sich das Fleisch gut in Brühe statt in Fett garen.

– Reichen Sie viel frischen Salat und gedünstetes Gemüse als Beilage zum Essen. Das schmeckt auch ohne Sahne-Soßen gut und dämpft den Heißhunger. Davon können Sie so viel essen, wie Sie mögen.

– Greifen Sie statt zu Kroketten oder Pommes Frites lieber zu Salzkartoffeln oder Klößen als Beilage.

– Bieten Sie zu den normalen, süßen Plätzchen und Schokolade auch russisches Brot und Lebkuchen an. Beides ist fettärmer.

– Servieren Sie zum Nachtisch eher Obst als Mousse au Chocolat oder sahnige Creme.

– Trinken Sie viel Wasser. Sie fühlen sich schneller satt.

Für manch einen gehört auch der sogenannte Verdauungsschnaps nach dem Essen dazu. Doch die Verdauungsförderung ist nicht vom Alkohol abhängt, sondern eher von im Alkohol enthaltenen Kräutern. Obstbrände oder Liköre helfen also weder der Verdauung noch dem Magen, sondern belasten. Eher geeignet sind Digestifs auf Kräuterbasis, oder man fügt den Speisen gleich Kräuter, zum Beispiel Kümmel, zu. Noch besser bei Völlegefühl und zur Entlastung nach einem reichhaltigen Essen ist es, eine Tasse Kräutertee, etwa aus Kümmel oder Fenchel, zu trinken.

Für das Essen an den Weihnachtstagen gilt: “Genießen Sie es ausgiebig. Machen Sie sich bewusst, dass Weihnachten ein Fest ist und Sie deshalb kein schlechtes Gewissen haben müssen”, sagt Zilliken. Mit schlechtem Gewissen fühlt man sich schlecht. Besser ist es, bewusst zu genießen und anschließend bewusst auch wieder anders zu leben.

Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl

Außerdem muss man ja nicht tagelang über die Stränge schlagen – und hat dazu meist auch gar keine Lust. Wer auf sein Bauchgefühl hört, wird deshalb am ersten Weihnachtstag nach dem ausgiebigen Essen am Heiligen Abend wahrscheinlich morgens noch satt sein.

Dann kann man das Mittagessen ausfallen lassen und stattdessen mit einem ausgiebigen Brunch mit Familie und Freunden in den Tag starten. “Mit Brot, Käse, Eiern, Milchprodukten, viel Obst, Säften und Wasser sind Sie gut versorgt.” Anschließend kann man zusammen einen längeren Spaziergang an der frischen Luft machen.

Überhaupt ist Bewegung das beste Mittel, damit das gute Essen nicht ansetzt. Bei vielen kommt der Drang sich zu bewegen, eine Extra-Runde zu laufen oder zu schwimmen, von ganz allein nach viel Genuss. Andere müssen sich aufraffen, und das fällt nach reichlichem Essen besonders schwer.

“Wie beim Genießen des Essens ist es auch hierbei am wichtigsten, dass man mit sich im Einklang ist”, sagt Zilliken. Wer wenig Lust hat sich zu bewegen, sollte sich nicht für den zweiten Weihnachtstag den ersten Zehn-Kilometer-Lauf vornehmen, um das gute Essen wieder wett zu machen. “Ein Spaziergang mit flotteren Zwischenphasen tut es auch.”

Weitere Möglichkeiten, Weihnachten wenigstens ein wenig mehr Bewegung einzubauen:

– freiwillig etwas länger mit dem Hund spazieren gehen
– mit den Kindern eine Runde Ball spielen, bei Schnee eine Schneeball-schlacht machen oder gemeinsam Schlitten fahren gehen
– Treppen statt Aufzüge benutzen
– sich mit Freunden zum Schlittschuhlaufen verabreden.

Schön, wenn ein kleiner Anfang Lust auf mehr macht. Zilliken: “Dann nutzen Sie die Zeit zwischen den Weihnachtstagen und Silvester, sich intensiver zu bewegen.”

Weitere Informationen:

Das AOK-Programm “Alles in Balance”

Der AOK-Fettfallenfinder

Die 100 besten Fettspartipps der AOK

Quelle: AOK Bundesverband

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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