Ob Pfleger, Erzieher oder Kauffrau beziehungsweise -mann fürs Gesundheitswesen: Gesundheitsberufe erfreuen sich einer zunehmenden Nachfrage. Im folgenden Beitrag verraten wir, woran das liegt. Aber auch, worauf Bewerber achten müssen.
Demografischer Wandel: Bedarf an Gesundheitsberufen wird steigen
2012 war für Deutschland ein besonderes Jahr. Zumindest in demografischer Hinsicht. Denn seitdem ist rund jeder fünfte Einwohner hierzulande 65 Jahre – oder älter. Das zeigen Zahlen der Organisation für wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung, welche das Infomationsportal Statista in folgender Infografik anschaulich zusammengefasst hat.
Besonders betroffen vom demografischen Wandel sind allen voran die Bürger in Sachsen. Jede vierte dort lebende Person ist 65 oder älter. Aber auch die Entwicklung in Bayern ist bemerkenswert. Im südlichen Freistaat zählt rund jeder fünfte Einwohner zur „Generation 65+“. Selbst in München ist laut stadteigenem Demografiebericht* mit einem deutlichen Anstieg der Hochbetagten zu rechnen. Und das, obwohl für die Metropole an der Isar starke Zuwächse der jüngeren Altersgruppen prognostiziert werden.
Die oben angeführten Entwicklungen lassen den Bedarf an Jobs in München im Allgemeinen und im Gesundheitswesen im Besonderen stark ansteigen. So zeigt eine Analyse der Weiterbildungsanbieter WBS, dass die Nachfrage nach Personal innerhalb der Gesundheitsberufe weiter zunehmen wird.** Bereits im März diesen Jahres hat WBS über 14.000 offene Stellen im Bereich Gesundheit, Medizin und Soziales gefunden. Ein Jahr zuvor waren es rund 13.800. Oben beschriebene demografische Entwicklungen und diese Zahlen verdeutlichen, warum es beispielsweise mehr Ergotherapeuten, aber auch andere Fachkräfte für Gesundheitsberufe, braucht.
Darauf sollte man bei einer Bewerbung für Gesundheitsberufe achten
Ob man nun als Auszubildender oder Quereinsteiger – wer darüber nachdenkt, einen der zahlreichen Gesundheitsberufe auszuüben, hat also gute Karten. Auf diese allein sollte man sich allerdings nicht verlassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Bewerbung für einen Gesundheitsberuf vom Erfolg gekrönt sein wird, ist dann besonders groß, wenn man auf folgende Dinge achtet.
1. Motivation verdeutlichen
Mag der Bedarf an einer Fachkraft im Gesundheitswesen noch so groß sein. Kein Unternehmen käme auf die Idee, jemanden einzustellen, der keine Leidenschaft für seinen Beruf zeigt. Machen Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben gleich Ihre persönliche Motivation deutlich. Wollten Sie schon immer mit Kindern arbeiten? Sind Sie über ein Praktikum auf diesen Beruf gestoßen? Was es auch ist, wichtig ist nur, dass Sie erwähnen, warum es Sie dazu veranlasste, just diesen Beruf auszuüben!
2. Warum Sie? Antworten begründen!
Für viele Gesundheitsberufe gibt es ganz klare Bestimmungen. Dazu gehören unter anderem Altersbeschränkungen, das polizeiliche Führungszeugnis, der Notendurchschnitt und gegebenfalls Praktika. Diese Liste an Anforderungen hat aber auch ihr Gutes. Das macht es leicht, eine Liste zu erstellen, mit deren Hilfe Sie ganz leicht Antworten auf folgende – von vielen Bewerbern gefürchtete – Frage finden: „Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?“
3. Gut vorbereitet sein, auf Seriosität achten
Bedenken Sie, dass Sie sich für einen Beruf bewerben, in welchem man von Ihnen erwartet, dass Sie sich um das höchste Gut Ihres Kunden kümmern: Seine beziehungsweise ihre Gesundheit! Daher sollte man bereits beim Bewerbungsschreiben und dem daran anschließenden, hoffentlich stattfindenden, Bewerbungsgespräch auf Seriosität höchsten Wert legen. Eine saubere Bewerbungsmappe ist hier der erste wichtige Schritt. Hinzu kommt zum Gespräch pünktlich, gepflegt, gut gekleidet und vor allem gut vorbereitet zu erscheinen. Planen Sie für die Anreise mehr als genügend Zeit ein. Informieren Sie sich vorab über das Unternehmen. Meistens geht das recht unkompliziert über die firmeneigene Homepage. Weitere Quellen sind Bewertungsportale, aber eventuell auch die Mitarbeiter.
4. Nach der Bewerbung ist vor dem eventuellen Job – aktiv nachfragen!
Wie bereits mehrfach erwähnt, herrscht gerade in puncto Gesundheitsberufe ein großer Bedarf. Entsprechend sind die Mitarbeiter eines Unternehmens zeitlich sehr stark beansprucht. Sollte sich ein Personalverantwortlicher, entgegen der von ihm gemachten Aussage, nicht bei Ihnen gemeldet haben, muss das nicht zwangsläufig ein schlechtes Zeichen sein! Fragen Sie telefonisch nach, ob Sie Chancen auf eine Anstellung haben. Das Schlimmste, was Sie zu hören bekommen können ist, dass Sie abgelehnt wurden. Aber selbst das können Sie für sich nutzen. Fragen Sie nach, woran es lag, dass man sich nicht für Sie entschieden hat und was Sie bei der nächsten Bewerbung besser machen können. Das zeigt Ihr aktives Interesse und führt vielleicht gar dazu, dass Sie der Personaler auf einen anderen potentiellen Arbeitgeber aufmerksam macht.
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* Am Thema Interessierte können den Demografiebericht München als PDF herunterladen.
**Die vollständige WBS-Studie lässt sich unter folgendem Kurzlink als PDF herunterladen: http://bit.ly/2g7rULF