Arbeiten am PC ist keine körperliche Schwerstarbeit, belastet aber trotzdem. Gleich mehrere Krankheitsbilder drohen. Oft lässt sich schon mit geringem Aufwand große Wirkung und Verbesserung erzielen. Neben der richtigen Einstellung des Stuhls zählen dazu die korrekte Einstellung der Arbeitshöhe und des Monitors, die Ausrichtung der Hilfsmittel am Arbeitsplatz sowie die richtige Haltung. Ein kurzer Leitfaden:
Gesund sitzen Wer sein Arbeitsleben im Büro absolviert, verbringt statistisch gesehen zehn Jahre im Sitzen. Wer falsch sitzt, riskiert Haltungsschäden. Stellen Sie deshalb Ihren Bürostuhl immer exakt auf die Verhältnisse Ihres Körpers ein und beachten Sie dabei die richtige Reihenfolge: immer von unten nach oben, also von der Sohle zum Scheitel. Hier die Empfehlungen der Ergonomie-Expertin und Physiotherapeutin Petra Stehle sowie des Ergonomie-Pioniers in Deutschland, Jörg Muckenthaler:
1. Die Sitzhöhe: Sie wird von Ihrem Unterschenkel bestimmt. Der Oberschenkel soll zum Knie hin abfallen. So erzielen Sie den für
die Rückenaufrichtung erforderlichen offenen Sitzwinkel. Das Knie liegt tiefer als Ihre Hüfte.
2. Die Sitztiefe: Sie wird von Ihrem Oberschenkel bestimmt. Wenn Sie vollständigen Rückenkontakt zur Lehne haben, passen
noch drei Finger zwischen Stuhlvorderkante und Kniekehle. So gewährleisten Sie in allen Beinhaltungen gute Blutzirkulation und guten lymphatischen Rückstrom. Wade und Kniekehle haben genügend Abstand zur Sitzkante.
3. Die Höhe der Rückenlehne: Sie wird von der Lage Ihres Beckenkammes bestimmt. Nur in diesem Bereich kann Ihr Rumpfgewicht ausreichend gestützt werden. Stellen Sie deshalb die am stärksten gewölbte Stelle Ihrer Rückenlehne auf Gürtelhöhe ein, so dass Ihr Becken Kontakt zur Rückenlehne behält.
4. Die Einstellung der Armlehnen: Sie wird von Ihren Oberarmen und Schultern bestimmt. Stellen Sie die Höhe Ihrer Armlehnen
so ein, dass Ihre Schultern gerade sind und weder nach unten hängen noch nach oben stehen. Stellen Sie die Breite so ein, dass Ihre Ellenbogen idealerweise nah am Körper liegen.
5. Die Gewichtseinstellung der Mechanik: Sie hängt von Ihrer Rumpflänge, Ihrem Gewicht und den Hebelverhältnissen Ihrer Beine ab. Wichtig ist, dass Ihr Rücken in der Bewegung von der hinteren in die vordere Sitzhaltung optimal gestützt wird und gerade bleibt. Wenn Sie Ihren Kopf nach vorne bewegen müssen, ist die Gewichtseinstellung zu schwach.
Anpassung der Arbeitshöhe
In den meisten Büros gibt es eine Einheitstischhöhe: 72cm. Ein großer Mensch braucht jedoch eine andere Arbeitshöhe als ein kleiner, um rückenfreundlich arbeiten zu können. Schließlich kaufen Sie ja auch passende Kleidung und stellen beim Autofahren den Sitz auch auf Ihre Größe ein.
– Wichtig ist, dass Sie zunächst Ihren Bürostuhl auf die richtige Höhe einge- stellt haben. Wählen Sie nun die Tischhöhe so, dass Ihr Unterarm im rech- ten oder etwas größeren Winkel zum Oberarm auf dem Tisch ruht. Prüfen Sie dies in mittlerer, aufrechter Sitzposition.
– Die ergonomisch beste Lösung ist ein Sitz-Steh-Tisch, bei dem Sie je nachEinstellung zwischen Sitzen und Stehen wechseln können.
Die kritischen Punkte am Arbeitsplatz
1.000-fach wiederholte kleine Fingerbewegungen sind eine harte Belastung für Hände, Arme, Schultern und Nacken. Beschwerden entstehen schlei- chend. Typische Erscheinungsbilder sind: Carpaltunnelsyndrom, Sehnen- scheidenentzündung, Tennis- / Golfarm, Schulterprobleme, lmpingementsyn- drom, Nacken- und Kopfschmerzen, trockene Augen.
Richtige Anordnung des Monitors und der Arbeitsmittel
– Monitore stehen meist zu hoch. Optimalerweise liegt die erste Fließtextzeile ca. 30° unter der Augenhorizontalen. Das harmonisiert Ihre Nacken-Augen- muskel-Koordination. Probieren Sie es doch einfach einmal aus.
– Eine symmetrische Anordnung verhindert einseitige Haltungen, spart Kraft und entlastet Ihre Gelenke. Die Maus sollte nahe an der Tastatur liegen, das reduziert belastende Stützeffekte im Arm.
– Mit der richtigen Einstellung am Arbeitsplatz können Sie Rückenschmerzen und anderen Beschwerden wirkungsvoll vorbeugen.
Quelle: Rücken-Tag