TK-Studie: Telefon-Coaching hilft Schwerkranken

Parallel dazu haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) die Entwicklung der Krankheitskosten analysiert. Ihr Ergebnis: „Coaching kann tatsächlich Geld einsparen, wenn es gelingt, damit eine Eskalation im jeweiligen Krankheitsverlauf zu vermeiden“, sagt der Gesundheitsökonom Professor Dr. Hans-Helmut König. Unabhängig von der Diagnose war die Entwicklung der Gesamtkosten bei den Gecoachten günstiger als bei den Patienten der Kontrollgruppe ohne Coaching. Besonders bei den Krankenhauskosten zeigten sich Einspar-Effekte.

Die Verantwortung nicht auf den Arzt abwälzen

Dr. Jens Baas: „Die Ergebnisse bestätigen uns, dass es für alle Beteiligten ein guter Weg ist – neben der ärztlichen und medikamentösen Therapie – auf die Selbstwirksamkeit der Patienten zu setzen“. Dies gelte natürlich schon bei der Vermeidung von Krankheiten, aber – wie das telefonische Gesundheitscoaching zeige – auch für Menschen, die bereits schwer erkrankt sind. Laut Baas wachse die Bedeutung von Angeboten, die auf die Eigenverantwortung der Menschen zielen: „Die Verantwortung für die eigene Gesundheit kann man nicht beim Arzt abgeben. Jeder ist gefragt, selbst aktiv zu werden“, so der TK-Chef.

Er ist überzeugt, dass die Krankenversicherung der Zukunft für ihre Versicherten hier noch viel stärker eine beratende Funktion einnehmen muss: „Wie kann ich mein Leben noch gesünder gestalten, um meiner Krankheit etwas entgegenzusetzen – oder gar nicht erst krank zu werden? Aber auch: Woran erkenne ich einen guten Arzt? Oder: Was ist für mich die richtige Behandlung? Auf diese und weitere Fragen können und wollen wir als Krankenkasse Antworten geben. Diese Rolle übernehmen wir schon heute und werden dies in Zukunft noch viel stärker tun“, so Baas.

(Techniker Krankenkasse, TK)

HCC Redaktion

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