Erkältungen sind ein Ballast, den man schnellst möglich wieder loswerden möchte. Nicht wenige versuchen genau das, indem sie ein Erkältungsbad nehmen. Aber ist das überhaupt sinnvoll – und falls – ja unter welchen Bedingungen? Hierzu ein paar Antworten.
Erkältungen haben im Winter Hochkonjunktur
Schließlich sind die Tage und Nächte in dieser Jahreszeit allen voran eines: kalt. Um den entgegenzuwirken, drehen wir die Heizung hoch und halten den Großteil des Tages unsere Fenster und Türen verschlossen. Von der Wärme in die Kälte und wieder zurück … . Ideale Bedingungen also, um sich eine Erkältung oder schlimmer noch, eine Grippe zu holen. Über die kleinen, aber feinen (weil wichtigen!) Abgrenzungen klärten wir bereits in Grippe oder Erkältung – fünf Unterschiede auf. Nun zu der Frage unter welchen Bedingungen Erkältungsbäder sinnvoll sind.
Bedingung Nr. 1: Der Zeitpunkt
Erfolg ist stets eine Frage des richtigen Timings. Das gilt auch im Kampf gegen Erkältungen. Dr. Bernhard Uehleke von der Abteilung Naturheilkunde der Charité Berlin erklärte gegenüber dem Stern, dass Erkältungsbäder vor allem dann sinnvoll sind, sobald „Sie die ersten Anzeichen einer Erkältung spüren – kalte Füße, Kribbeln in der Nase, Kratzen im Hals … .“ Das heiße Bad hilft, die Muskulatur zu entspannen, um Gliederschmerzen zu lindern. Zudem wird ein Mini-Fieber simuliert, was wiederum das Immunsystem stärkt.
Grundsätzlich sind sich die meisten Mediziner dahingehend einig, dass man auf ein Erkältungsbad verzichten sollte, sobald Schwindelgefühle oder andere Anzeichen von körperliche Schwäche eingetreten sind. Mit anderen Worten, wenn die Erkältung bereits ausgebrochen ist. Wer bereits unter Fieber oder einer Grippe leidet, sollte auf keinen Fall ein Erkältungsbad nehmen. Dieses stellt für den strapazierten Körper eine zusätzliche Nelastung dar, die ihm nur schadet.
Bedingung Nr. 2: Die Temperatur
Soll ein Bad Erkältungen effektiv entgegenwirken, sollte es natürlich heiß sein. Allerdings nicht kälter als 36 und nicht wärmer als 38 Grad Celsius. Alles darüber belastet den Kreislauf, und zwar erheblich! Am besten ist es ein so genanntes temperaturansteigendes Erkältungsbad zu nehmen. Das heißt, beginnen Sie Ihr Bad zunächst mit lauwarmen Wasser und lassen Sie später heißes nachlaufen.
Bedingung Nr. 3: Badedauer bei Erkältungen
Bei Erkältungen sollte man in der Badewanne nicht kürzer als zehn, aber auch nicht länger als 20 Minuten verweilen. Danach geht es – mit trockenen Haaren – sofort ins Bett. Denn wer erkrankt ist, muss vor allem viel schlafen, damit die Abwehrkräfte wieder auf Vordermann komm. Zudem trägt die anschließende Ruhe zur Wirkung des Erkältungsbades bei.
Bedingung Nr. 4: Die richtigen Zutaten
Bei Erkältungen auf Fertigprodukte setzen oder selber mixen? Generell ist beides möglich. Erkältungsbäder, die es in der Apotheke oder Drogerie zu kaufen gibt, befreien die Nase und Bronchen oder kurbeln den Kreislauf an – alles Dinge, die zur Heilung beitragen. Wer allerdings nichts auf fertige Produkte gibt, der gibt dem Badewasser einfach ein paar Tropfen Eucylypthus-, Kiefernnadel- oder Thymianöl bei.
Bedingung Nr. 5: Was jenseits der Badewanne passiert
So wie eine Schwalbe allein noch keinen Sommer macht, so ist ein Erkältungsbad allein kein wirklich hilfreiches Mittel. Neben viel Schlafen (siehe Bedingung Nr. 3) gilt es, viel heißen Tee und heiße Milch mit Honig zu trinken.