Zeitarbeitnehmer: DGFP-Studie zur fairen Beschäftigung

Einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e. V. (DGFP) zufolge gehen 20 Prozent der befragten Personalmanager fest davon aus, dass sich der zunehmende Fachkräftemangel positiv auf die Arbeitsbedingungen der Zeitarbeitnehmer auswirken wird, 55 Prozent halten eine solche Entwicklung für ziemlich wahrscheinlich.

Danach gefragt, an welchen Kriterien für eine faire Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern sich entleihende Unternehmen messen lassen sollten, zeigten sich die Befragungsteilnehmer weitgehend einig: 83 Prozent sind der Ansicht, dass entleihende Unternehmen nur mit Verleihunternehmen zusammenzuarbeiten sollten, die einen geltenden Tarifvertrag anwenden. 79 Prozent betrachten die rechtzeitige Information der Zeitarbeitnehmer über das fristgerechte Auslaufen bzw. eine Verlängerung des Einsatzes als ein wichtiges Fairnesskriterium. Für 74 Prozent zeigt sich eine faire Beschäftigung in der Vermittlung der für die Tätigkeit notwendigen Kompetenzen und für 71 Prozent in der Mitteilung der Gründe bei vorzeitiger Abmeldung. 63 Prozent vertreten die Auffassung, dass sich entleihende Unternehmen auch an der professionellen Betreuung der Zeitarbeitnehmer durch die eigene Personalabteilung messen lassen sollten, ebenso viele fordern regelmäßige Mitarbeitergespräche. Und 61 Prozent der befragten Personalmanager meinen, dass es zu einem fairen Umgang mit Zeitarbeitnehmern gehört, deren Integration in das entleihende Unternehmen zu fördern.

Als besonders geeignete Integrationsmaßnahmen betrachten die Befragten eine systematische Einarbeitung (dies halten 93 Prozent für sehr gut oder gut geeignet), die Teilnahme von Zeitarbeitnehmern an betrieblichen Veranstaltungen wie einem Betriebsauflug oder einer Weihnachtsfeier (80 Prozent) und regelmäßige Mitarbeitergespräche (77 Prozent). Weitere Integrationsmaßnahmen, die von mehr als der Hälfte der befragten Personalmanager für geeignet gehalten werden, sind Patenprogramme, die Betreuung durch die Personalabteilung des entleihenden Unternehmens, eine Begrüßungsmappe und einheitliche Arbeitskleidung. Nur die Teilnahme am betrieblichen Vorschlagswesen halten etwas weniger als die Hälfte der Befragten (48 Prozent) für erfolgversprechend.

Zeitarbeitnehmer
Grafik: DGFP

Die Studie knüpft an Diskussionsergebnisse eines DGFP-Arbeitskreises an, der konzeptionelle Eckpunkte für einen fairen Umgang mit Zeitarbeitnehmern in entleihenden Unternehmen erarbeitet hat. Ein ausführlicher Bericht, der sowohl die Arbeitskreiser-gebnisse als auch die Befragungsergebnisse umfasst, wurde in der Reihe PraxisPapiere veröffentlicht und ist hier nachzulesen.

HCC Redaktion

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