DAK in Schwaben mit neuem Versorgungsmodell für psychisch Kranke

Die DAK-Gesundheit bietet für psychisch Kranke in der Region Schwaben ab sofort ein neues Behandlungskonzept an. Das Modell “stattkrankenhaus” soll helfen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Behandlung wird individuell auf die Patienten zugeschnitten. Durch eine “rundum”-Betreuung auch zu Hause werden der Krankheitsverlauf verbessert und stationäre Klinikbehandlungen verkürzt.

Krankschreibungen durch psychische Erkrankungen sind in Bayern seit dem Jahr 2000 um insgesamt 62 Prozent angestiegen. Laut aktuellem DAK-Gesundheitsreport gehen inzwischen knapp 14 Prozent aller Ausfalltage im Freistaat auf das Konto von Psychosen oder anderen Seelenleiden. Gerade für Menschen mit psychischen Erkrankungen wie beispielsweise einer schweren Depression ist eine optimale Versorgung wichtig. In der Versorgungsregion Schwaben erhalten diese Patienten nun die Möglichkeit, durch eine hochwertige ambulante Versorgung in der vertrauten Umgebung Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.

„Das Projekt ‘stattkrankenhaus’ als Teil unseres Spezialistennetzwerkes funktioniert in anderen Regionen sehr gut. Deshalb starten wir dieses Angebot zusammen mit den Bezirkskliniken als Träger der Bezirkskrankenhäuser nun auch in Schwaben“, erklärt Sophie Schwab, Vertragschefin der DAK-Gesundheit in Bayern. „Eine enge Zusammenarbeit von Experten und Betroffenen bringt mehr Erfolg als die bisherige Praxis.“ Schwab weist darauf hin, dass die klassische Behandlung von rund 23 Prozent der psychisch kranken Patienten abgebrochen wird. Beim Versorgungsmodell „stattkrankenhaus“ seien dies nur fünf Prozent.

Menschen mit schweren chronischen psychischen Erkrankungen durchleben immer wieder Phasen mit Krisen, aber auch „gute“ Phasen. „Ein abgestimmter Ablauf in der Behandlung ist hier entscheidend“, sagt Prof. Max Schmauß, Ärztlicher Direktor am Bezirkskrankenhaus Augsburg. Schon vor der Entlassung aus dem Krankenhaus klärt das Experten-Team „stattkrankenhaus“ mit den Betroffenen die nächsten Schritte in der Behandlung. Die intensive Betreuung beginnt direkt mit der Entlassung.

Besonders für psychisch Erkrankte ist die langfristige und kontinuierliche Behandlung wichtig. Deshalb betreuen die Bezugstherapeuten ihre Patienten über die gesamte Laufzeit und sichern den Betroffenen so die optimale Behandlung.

„Das Versorgungskonzept `stattkrankenhaus´ steht für Patientenorientierung und effizienten Mitteleinsatz und findet Einklang mit dem gesundheitspolitischen Ziel ambulant vor stationär“, sagt Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben. „Die Lebensqualität der Patienten wird damit deutlich verbessert.“

Experten stehen täglich 24 Stunden bereit

Ein Team von Psychiatern, Psychotherapeuten, Sozialarbeitern sowie Gesundheits- und Krankenpflegern steht für die Betroffenen rund um die Uhr zur Verfügung. „Dadurch verbleiben die Patientinnen und Patienten während der Behandlung möglichst lange in ihrem häuslichen und sozialen Umfeld“, ergänzt Sophie Schwab von der DAK-Gesundheit. Ein wichtiges Ergebnis dabei: Dies wirkt dem sogenannten Drehtüreffekt – der ständigen Wiederaufnahme im Krankenhaus – entgegen.

Informationen zum Behandlungskonzept „stattkrankenhaus“ gibt es in den Servicezentren der DAK-Gesundheit und unter www.dak.de in der Rubrik Leistungen/Spezialisten-Netzwerk.

(DAK)

HCC Redaktion

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