Alternative Therapie bei Herzinfarkt im Fokus einer neuen Studie

Diese Reperfusionstherapie genannte Intervention erfolgt heutzutage mittels einer mechanischen Eröffnung des Gefäßes mit einer Ballondilatation (Aufdehnung) und nachfolgender Stentimplantation ein Verfahren, das auch als primäre PCI bezeichnet wird.

Die nun von Prof. Thiele organisierte CULPRIT-SHOCK-Studie geht der Frage nach, ob es bei einem Verschluss mehrerer Hauptgefäße ausreicht, nur ein Gefäß mit einer Primär-PCI zu öffnen, oder ob sofort alle betroffenen Hauptgefäße eröffnet und mit Stents stabilisiert werden müssen. Studienendpunkte sind die 30-Tage-Sterblichkeit und / oder ein schweres Nierenversagen mit Notwendigkeit des Einsatzes eines Nierenersatzverfahrens wie der Dialyse.

»Die Nieren leiden bei einem Myokardinfarkt mit kardiogenem Schock ohnehin schon recht stark«, erklärt Prof. Thiele. »Bei der Primär-PCI stressen wir die Nieren zusätzlich durch das für die Therapie unbedingt notwendige Kontrastmittel. Je mehr Stents wir setzen müssen, desto mehr Kontrastmittel könnten wir benötigen.

Auf der anderen Seite kann durch die Primär-PCI aller Gefäße möglicherweise die Durchblutung des ohnehin schwer geschädigten Herzens noch weiter verbessert werden, was auch wiederum theoretische Vorteile hat. Welche Therapieform besser ist, wissen wir aktuell noch nicht.« Das Primat habe aber in jedem Fall die adäquate Behandlung des Myokardinfarkts, versichert Prof. Thiele.

Lesen Sie weiter auf Seite 3: Studienzentren aus ganz Europa beteiligt

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