Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung richtig gemacht

Beim Bestreben, den Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten, sollten Planer nicht nur darauf achten, dass die einzelnen Arbeitsmittel richtig angeordnet sind – also Bildschirm, Schreibtisch und weitere Utensilien optimal entfernt und erreichbar sind. Bei der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung und Büroausstattung geht es immer um den gesamten Arbeitsplatz. Das heißt also, dass sowohl das Raumklima, die Arbeitsorganisation und auch die Beleuchtung eine wichtige Rolle spielen.

Bei der Ergonomie geht es darum, bei den Mitarbeitern möglichst wenig Stress aufkommen zu lassen oder diesen abzubauen und ihnen möglichst viel Bewegungsfreiheit zur Verfügung zu stellen. Kurz gesagt: die Mitarbeiter sollen sich an ihrem Arbeitsplatz wohl fühlen, denn so sind die Menschen wesentlich leistungsfähiger und auch weniger krank.

Ergonomisch ausgestatteter Arbeitsplatz ist Pflicht

Obwohl statistisch gesehen jede vierte Krankschreibung auf Probleme am Muskel-Skelett-System zurückzuführen ist, in Verwaltungsberufen 34,3 Prozent der Beschäftigen gelegentlich unter Schmerzen im Kreuz leiden und jeder zweite oder dritte über Beschwerden im Nacken oder Kopfschmerzen klagen und diese Beschwerden oftmals auf sogenannte Zwangshaltungen im Büro zurückzuführen sind, schrecken viele Firmen vor Investitionen in einen ergonomischen Arbeitsplatz zurück.

Das Wichtigste zur Arbeitsplatzgestaltung in Kurzform

Dabei ist in jedem Unternehmen ein ergonomisch ausgestatteter Arbeitsplatz Pflicht. Hierfür gibt es zahlreiche Gesetze und Verordnungen, welche Details aufzeigen und auch vorschreiben. Die Mindestanforderungen lassen sich vor allem in Büroräumen oft mit einfachen Mitteln erfüllen. Hier eine Kurzform der wichtigsten Dinge:

Der Bürostuhl hat in erster Linie die Aufgabe, die Wirbelsäule zu stützen und dem Nutzer dabei eine wechselnde Arbeitshaltung – also Bewegung – zu ermöglichen. Natürlich muss der Bürostuhl individuell verstellbar sein. Der Nutzer sollte sich den Stuhl so einstellen, dass die Sitzhöhe in etwa in Höhe der Kniekehle ist und die Oberschenkel leicht nach vorn abfallen. Die AOK definiert die Sitztiefe als optimal, wenn zur beweglichen Rückenlehne ein fester Kontakt besteht und von der Sitzkante zur Kniekehle eine Handbreit Platz ist.

Auch für den Bürotisch gibt es von der AOK Ratschläge: Die Arbeitshöhe des Tisches sollte sich in Ellenbogenhöhe oder etwas darunter befinden und zwischen Oberschenkel und Tischplattenunterkante sollte im Sitzen eine Handbreit Platz sein. Es gibt mittlerweile höhenverstellbare Schreibtische, die sich individuell auf die passende Höhe einstellen lassen. Sollte diese nicht vorhanden sein, können auch Tischbeinpassstücke helfen. Der Schreibtisch sollte aber auf jeden Fall einen sicheren Stand haben.


Das richtige Raumklima herrscht dann, wenn die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent liegt. Luftbefeuchter, Pflanzen mit großen Blättern oder einfache Wasserbehälter können gerade im Winter bei Heizungsluft helfen, dieses zu erreichen.

Von ausreichender Bewegungsfreiheit kann dann die Rede sein, wenn der Arbeitnehmer die Beine unter dem Tisch ausstrecken kann, ohne dass ihn Papierkörbe, Kabel oder ähnliches daran hindern. Außerdem muss soviel Raum vorhanden sein, dass er mit dem Stuhl vom Schreibtisch zurückfahren kann, ohne an eine Wand oder einen Schrank zu stoßen.

Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Faktoren, die zu einem ergonomisch sinnvoll gestalteten Arbeitsplatz beitragen. Aber grundsätzlich ist das Wichtigste, dass sich der Arbeitnehmer sowohl physisch als auch psychisch wohl fühlt an seinem Arbeitsplatz.

Weiterführende Informationen und Interessantes rund um eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung zum Nachlesen finden Sie auf Febrü und AOK.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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