Selbst während der wohlverdienten Urlaubszeit sind viele Angestellte auf Abruf: nach dem aktuellen Xing Urlaubsreport sind 64 Prozent der Deutschen auch in den Ferien für Chef oder Kollegen erreichbar. Das stört nicht nur die Ferienplanung. Vielmehr kann die ständige Erreichbarkeit auch eine gestresste Rückkehr oder sogar psychische Erkrankungen bewirken. Damit das nicht passiert und Sie besser im Urlaub abschalten, können Ihnen unsere fünf Tipps für störungsfreie Ferien helfen.
Warum ständige Erreichbarkeit krank machen kann
Erholungsurlaub steht jedem Arbeitnehmer nach dem Bundesurlaubsgesetz zu. Während dieser Zeit sollte man idealerweise nicht einmal an die Arbeit denken, um sich erholen zu können. Doch in der Realität halten die meisten Beschäftigten auch im Urlaub durchgehend Kontakt zu Kollegen und Führungskräften. Das hat zur Folge, dass die Arbeit trotz körperlicher Abwesenheit ständig präsent bleibt – genauso wie der damit verbundene Stress. Durch diese andauernde Nicht-Regeneration können im schlimmsten Fall schwere psychische Erkrankungen wie Burn-out entstehen. Daher ist es entscheidend, dass Beschäftigte den Begriff Erholungsurlaub ernst nehmen und sich davon lösen, ständig erreichbar sein zu müssen.
Tipp #1: Gestehen Sie sich zu, im Urlaub nicht erreichbar zu sein.
Häufig ist das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen, die Folge eines Missverständnisses. Denn viele Beschäftigte finden es normal, auch während des Urlaubs von Vorgesetzten oder Kollegen kontaktiert zu werden. Aus rechtlicher Perspektive ist das jedoch alles andere als normal. Denn nach dem Bundesurlaubsgesetz ist der Urlaub dazu da, um sich zu erholen und nicht zu arbeiten. Mit anderen Worten lässt sich so das Recht für Arbeitnehmer ableiten, in dieser Zeit nicht für Arbeitsangelegenheiten erreichbar zu sein.
Tipp #2: Kündigen Sie Ihren Urlaub frühzeitig an.
Um sich im Urlaub zu erholen, sollten Sie diesen vorab bei den Hauptansprechpartnern innerhalb und außerhalb des Unternehmens ankündigen. Dadurch können wichtige Fragen im Vorfeld ausführlich geklärt werden. Erkundigen Sie sich in diesem Zusammenhang auch, ob es Überschneidungen mit der Urlaubsplanung anderer Kollegen gibt, und stimmen Sie sich dahingehend ab. Das verhindert potenziell, dass Personalengpässe aufkommen können.
Tipp #3: Briefen Sie Ihre Vertretung umfassend.
Damit auch während Ihrer Abwesenheit keine Aufgaben auf der Strecke bleiben, sollten Sie sich frühzeitig erkundigen, wer Sie im Urlaub vertritt. Das klingt einleuchtend. In der Realität werden Vertretungen jedoch häufig spontan beschlossen und nur lückenhaft gebrieft. So sind Kontaktaufnahmen während des Urlaubs nahezu vorprogrammiert. Um das zu vermeiden und die Zeit beispielsweise in einem hochwertigen Ferienappartement in Berlin zu genießen, sollten Sie besser im Vorfeld genug Zeit für ein umfassendes Briefing Ihrer Vertretung einplanen. Hier kann es auch sinnvoll sein, mögliche Szenarien durchzuspielen, um tatsächliche Notfälle von weniger brisanten Problemen zu unterscheiden.
Tipp #4: Setzen Sie klare Regeln bei der Erreichbarkeit.
Häufig existieren in Unternehmen keine eindeutigen Regelungen, was die Erreichbarkeit während der Ferien betrifft. Daher kann es sinnvoll sein, vorab klare Aussagen über die Voraussetzungen der Erreichbarkeit zu treffen. Wichtig zu wissen ist, dass diese Zeit als Arbeitszeit gilt, wenn Sie im Auftrag des Vorgesetzten E-Mails verfassen oder Telefonate führen. Dementsprechend muss die Arbeitszeit regulär vergütet werden.
Tipp #5: Planen Sie Ihre Rückkehr aus dem Urlaub.
Genauso wie Sie den Urlaub planen, sollten Sie sich auch um die Rückkehr einige Gedanken machen. Denn nach einer längeren Abwesenheit kann es manchmal etwas dauern, bis man wieder hundertprozentig im Arbeitsalltag ankommt. Packen Sie sich daher nicht zu viel auf die Agenda von Tag eins. Das betrifft die Beantwortung der ungelesenen E-Mails ebenso wie anfallende Aufgaben des Tages. Am besten legen Sie bereits vor dem Urlaub eine Besprechung mit Ihrer Vertretung für den Rückkehrtag fest, um wieder up-to-date zu kommen. Das erhöht die Chancen, dass die Erholung Ihrer Ferien auch möglichst lange anhält.