Die Lebensmittelherstellung ist einer der größten und wichtigsten Industriesektoren der Europäischen Union – und wird es bleiben. Im Jahr 2025 soll die Lebensmittelherstellung automatisierter, nachhaltiger, flexibler und intelligenter sein. Ein Konzept für eine Forschungsinfrastruktur, die das ermöglichen könnte, hat das europäische Konsortium FoodManufuture entwickelt. Ziel der im Projekt entworfenen Lebensmittelfabrik der Zukunft ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der lebensmittelverarbeitenden Industrie durch angewandte Forschung.
Im Rahmen des EU-Projekts FoodManufuture entwickelte das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI ein Design-Konzept für die Lebensmittelfabrik der Zukunft sowie eine Strategie, wie die dafür nötige Forschungsinfrastruktur aufgebaut werden kann.
Zunächst analysierten die Wissenschaftler in Europa bestehende Forschungsinfrastrukturen anhand von Dimensionen wie beispielsweise der Finanzierung, der rechtlichen Form, der Mitgliederstruktur und der Verwertungsrechte von Erfindungen.
Auf dieser Basis entwickelte das Forschungsteam ein Modell für die zukünftige Forschungsinfrastruktur in der Lebensmittelherstellung. Dieses Modell kombiniert kurzfristige industrienahe mit langfristiger grundlagenorientierter Forschung und integriert Industrie, Forschungseinrichtungen, das Bildungssystem sowie weitere gesellschaftliche Akteure. Es zeichnet sich unter anderem durch ein enges Netzwerk von innovativen Forschungseinrichtungen mit Pilot-Anlagen aus, die neue Technologien und Herstellungsprozesse gemeinsam mit Unternehmen entwickeln und zur Anwendung bringen.
Dr. Simon Berner, Projektleiter der Studie am Fraunhofer ISI, betont: „Von der hier entwickelten Forschungsinfrastruktur profitieren Verbraucher ebenso wie Unternehmen im Lebensmittelbereich und auch kleine Unternehmen. Das Modell zielt darauf ab, dass die Ergebnisse der angewandten Forschung direkt im Herstellungsprozess umgesetzt werden können und so zur Steigerung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit sowie der Produktivität beitragen. Unsere Studie soll politische Entscheider dabei unterstützen, eine zukunftsfähige Forschungsinfrastruktur für die Lebensmittelherstellung einzurichten.“
Ausgehend von dem Modell haben Berner und seine Kollegen Empfehlungen für die Umsetzung der Infrastruktur für die Lebensmittelforschung von morgen abgeleitet. Hierzu gehört der Aufbau einer handlungsfähigen Kerngruppe von europäischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die gleich nach der Gründung erste Demonstrationsprojekte für neue Technologie-Plattformen durchführen sollten, um so weitere Akteure für die Mitwirkung und Umsetzung der Infrastruktur zu gewinnen.
Weitere Informationen sowie die Studie „Conceptual Design – Report for a Research Infrastructure“ gibt es unter http://www.foodmanufuture.eu.
(Fraunhofer ISI via idw)