ifaa-Trendbarometer:„Führungsmanagement“ erstmals wichtigstes Thema

Experten aus Unternehmen und Verbänden halten „Führungsmanagement“ aktuell für das wichtigste Thema der Arbeits- und Betriebsorganisation. Darüber hinaus ist das Bewusstsein für psychische Belastungen gestiegen. Das ergibt sich aus den Resultaten der aktuellen Sommer-Auswertung des ifaa-Trendbarometers.

Psychische Belastungen: „Unternehmen keinesfalls desinteressiert“

Zudem zeigt das aktuelle ifaa-Trendbarometer, dass das Bewusstsein für psychische Belastungen von Mitarbeitern bei den Unternehmen gestiegen ist – auch ohne neue gesetzliche Regelungen wie Zum Beispiel eine Antistressverordnung. „arbeitsbezogene psychische Belastungen“ rangieren auf Platz 6 und damit im oberen Drittel der empfundenen Bedeutung aller Themen. „Keinesfalls sind Unternehmen hier desinteressiert, wie von den Verfechtern einer staatlichen Antistressverordnung unterstellt wird“, so ifaa-Direktor Professor Stowasser über die Ergebnisse der Umfrage.

Bedarf an gut geführten und zufriedenen Mitarbeitern

Zentrale Ergebnisse des ifaa Trendbarometer Sommer 2013
(Quelle: www.arbeitswissenschaft.net)

Auffällig: Zum ersten Mal rangiert „Führungsmanagement“ ganz oben in dieser seit 2009 halbjährlich durchgeführten Dauerstudie. Das spiegelt das Meinungsbild von Experten aus der Wirtschaft, den Verbänden und der Wissenschaft wider. 689 von 818 Teilnehmern der aktuellen Befragung (84 Prozent, siehe Grafik) halten „Führungsmanagement“ für bedeutend beziehungsweise sehr bedeutend.

„Bemerkenswert ist auch, dass das mit Führung eng verbundene Thema Arbeitszufriedenheit auf Rang drei unter 18 abgfragten Themen ganz vorn platziert ist“,erklärt Stowasser. Die Zufriedenheit von Mitarbeitern, so der Ingenieurwissenschaftler weiter, ist wesentlich verbunden damit, wie gut oder weniger gut sie geführt werden.

Weitere wichtige Ergebnisse

Rang 2 belegt die Prozessorganisation, Rang 4 in der empfundenen Bedeutung der „kontinuierliche Verbesserungsprozess“. Professor Stowasser: „Die ständige Optimierung aller betrieblichen Prozesse dient der mittel- und langfristigen Zukunftssicherung der Unternehmen und damit auch der Arbeitsplatzsicherheit.“ Schlusslicht der Bedeutungsrangliste ist das Thema „Einsatz von Werkverträgen“. Für größere Unternehmen ist es tendenziell zwar wichtiger als für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Es wird aber auch hier als das unwichtigste Thema gesehen.

(cs mit Informationsmaterial des ifaa)

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Über das ifaa-Trendbarometer „Arbeitswelt“:

Diese Erhebung wird seit 2009 durchgeführt. Am aktuellen Panel über einen Befragungszeitraum von Mitte März bis Ende Juni 2013 beteiligten sich 818 Experten. Rund 80 Prozent kommen aus der Wirtschaft, 12 Prozent aus Verbänden und 3 Prozent aus der Wissenschaft (Rest auf 100 Prozent: sonstige Bereiche). Den Volltext sowie alle Grafiken zur Studie finden Sie unter folgendem Link zum Download: http://www.arbeitswissenschaft.net/ifaa-Trendbarometer-Arbeitswel.720.0.html

Über das ifaa:

Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. (ifaa) ist eine im Jahr 1962 gegründete Forschungsinstitution in den Disziplinen Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation. Seine Arbeit zielt primär auf die Steigerung der Arbeitsproduktivität ab und leistet damit einen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Das ifaa legt einen besonderen Wert auf die enge Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis und arbeitet in engem Kontakt mit Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie sowie deren Mitgliedsunternehmen. Weiter führende Informationen finden Interessierte auf http://www.arbeitswissenschaft.net/.

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