KIT-Präventionsstudie: Gesunde Gewohnheiten lohnen sich langfristig

Faktoren auf allen Ebenen untersucht

Basierend auf dieser Erhebung, zeigte nun eine Analyse mit statistischen Methoden, dass Faktoren auf allen Ebenen, vor allem Migrationshintergrund und sozioökonomischer Status, Stressbewältigungsstrategien und Konsequenzerwartung sowie Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten einen direkten oder indirekten Einfluss auf den Stand der physischen Fitness und der Gesundheit der Teilnehmer im Jahr 1992 hatten. Darüber hinaus beeinflussten anfängliche Ernährung und körperliche Betätigung den Verlauf der Fitness über die folgenden 18 Jahre.

Wie die Studie außerdem ergab, beeinflussen die Faktoren Migrationshintergrund und sozioökonomischer Status die gesundheitsrelevanten Gewohnheiten nicht direkt, sondern indirekt. Demnach könnten bei Personen mit niedrigerem sozioökonomischem Status eine Weiterentwicklung der Stressbewältigungsstrategien die Ernährungsgewohnheiten sowie eine Verbesserung der Konsequenzerwartung die Bewegungsgewohnheiten verbessern.

Physische Fitness und Gesundheit – kein direkter Zusammenhang erkennbar

Zwischen physischer Fitness und Gesundheit – Parameter waren Body Mass Index (BMI), Taille-Hüft-Verhältnis, Blutdruck, Cholesterin und Harnsäure – zeigte die Studie überraschenderweise keinen unmittelbaren Zusammenhang. Eine mögliche Erklärung dafür sehen die Wissenschaftler darin, dass innerhalb der Fitnesstests die Ausdauer, die als wichtiger gesundheitsbestimmender Faktor gilt, nicht gesondert geprüft wurde. „Andere Untersuchungen haben klar ergeben, dass Veränderungen der physischen Fitness zu Veränderungen der gesundheitlichen Risikofaktoren führen“, berichtet Professor Woll. In weiteren Analysen werden die Forscher nun die Ergebnisse differenzierter betrachten, um weitere Einblicke in die gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit im Lebenslauf zu bekommen.

(Karlsruher Institut für Technologie, KIT)

HCC Redaktion

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