Modelle und Strategien zur Zukunft der Pflegeberufe standen auf dem Programm eines Zukunftskongresses zu den Herausforderungen in der Altenpflege, zu der 30 Experten aus Sozialwirtschaft, Bildung, Wissenschaft und Personalentwicklung vergangene Woche in Berlin zusammen kamen.
Staatssekretär Thomas Ilka erklärte zum Auftakt der Veranstaltung am Dienstag, dem 5. Februar: „Es muss auch in Zukunft möglich bleiben, den pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen nicht nur gut ausgebildete, sondern auch hoch motivierte Pflege- und Betreuungskräfte in ausreichender Zahl zur Verfügung zu stellen. Und diesen Pflegekräften sind wir es schuldig, Bedingungen zu schaffen, die es möglich machen, dass sie Erfüllung und Freude in ihrem Beruf erleben.”
Die Zukunftskonferenz beschäftigt sich mit den Zwischenergebnissen der zweijährigen Studie „Modelle und Strategien zur Stärkung des Berufsfeldes Altenpflege“, die das Bundesministerium für Gesundheit 2011 in Auftrag gegeben hat. Die Studie verantworten Prof. Dr. Thomas Klie, Institutsleiter AGP Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg, und Mona Frommelt, Direktorin der Hans-Weinberger-Akademie in München. Nach Auffassung der Wissenschaftler sollte dem Fachkräftemangel in der Pflege insbesondere durch eine verbesserte und konsequente Personalentwicklung begegnet werden, denn moderne Personalarbeit in Einrichtungen der Langzeitpflege sei noch nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Ferner müsse das Profil der Fachpflege geschärft werden und weitere Berufsgruppen für den Pflegebereich gewonnen werden.
Preisträger des Wettbewerbs für innovative Arbeitsplätze in der Altenpflege ausgezeichnet
Bereits am Montag, dem 4. Februar, wurden drei Altenpflege-Einrichtungen ausgezeichnet, die einen im Rahmen der Studie ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen haben. Gefragt waren Innovationen für beispielhafte Arbeitsplätze in der Pflege. Gewinner sind der Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenpflege mit dem Victor-Gollancz-Haus (1. Preis), die St. Gereon Seniorendienste aus Hückelhoven (2. Preis) und die Diakonie-Sozialstation Metzingen e.V. (3. Preis). Die Träger, Arbeitgeber und Mitarbeiter wurden prämiert für ihre herausragenden Ideen u.a. zum Verbleib im und Wiedereinstieg in den Pflegeberuf sowie zur Verlässlichkeit von Arbeitsbedingungen.
Der Fachkräftebedarf stellt eine zentrale Herausforderung für die Pflegepolitik der Bundesregierung dar. In diesem Bereich wurden bereits einige Weichenstellungen vorgenommen:
Neben den bereits vielfach bestehenden Maßnahmen zur Sicherung und Ausweitung der Fachkräftebasis hat die Bundesregierung eine “Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege” auf den Weg gebracht. Ziel dieser Initiative ist es, die Aus- und Weiterbildung der Altenpflege zu stärken und die Attraktivität des Beschäftigungsfeldes zu steigern.
Um die Berufsausbildung in der Pflege moderner und attraktiver zu gestalten, aber auch, um die Qualifikation in den Pflegeberufen breiter anzulegen, ist vorgesehen, dass die Ausbildungsinhalte für die Pflegeberufe im Rahmen eines neuen Pflege-Berufsgesetzes neu definiert werden sollen.
Es ist ferner geplant, die Ausbildungen in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zusammenzuführen. Damit werden den Absolventinnen und Absolventen dieser Ausbildungsfelder mehr berufliche Entwicklungsmöglichkeiten an die Hand gegeben.
Weitere Informationen beim Bundesministerium für Gesundheit