Das Thema Rückengesundheit beschäftigt auch die Volkswirtschaft – und stellt Beziehungen auf eine harte Bewährungsprobe.
24,5 Milliarden Euro …
… auf diese Summe beziffert das Statistische Bundesamt in Wiesbaden die Kosten, die der Volkswirtschaft aufgrund von Rückenproblemen entstehen. Der Betrag errechnet sich aus Behandlungskosten und Folgelasten durch Arbeitsunfähigkeit. Dabei entfallen dem Robert-Koch-Institut zufolge. lediglich 15 Prozent der Kosten auf die Diagnose und Therapie. 85 Prozent des Betrages resultieren aus Arbeitsausfällen und Frührenten.
Gesundheitstipps der Partnerin – Männer reagieren genervt
Zudem belasten Rückenprobleme die Partnerschaft. Denn Männer reagieren auf die gut gemeinten Ratschläge ihrer Frauen zum Thema Rückengesundheit oft genervt. Das zumindest will die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) im Rahmen einer aktuellen Umfrage herausgefunden haben. In dieser geben über zwei Drittel (68 Prozent) der befragten Frauen an, ihren Partnern sehr oft oder oft mit Gesundheitstipps beratend zur Seite zu stehen.
Dabei ist der Einfluss groß:
Die Mehrheit reagiert auf Ratschläge des Partners oder der Partnerin dankbar und versucht zumindest diese zu befolgen. Aber gut jeder Vierte ist genervt davon oder ignoriert den Rat. Ratschlag Nummer 1 ist dabei mehr Bewegung, gefolgt vom Arztbesuch.
Kritik ist hier fehl am Platz
Warum Ratschläge häufig ingnoriert werden, liegt an der Art der Formulierung, weiß Dr. Hiltraut Paridon, Leiterin des Bereichs „Psychische Belastungen und Gesundheit“ am Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG): „Es bringt wenig, Verhalten in einer angespannten Situation zu kritisieren“, so die Expertin. „Wenn der andere Schmerzen hat, ein »Hättest Du Dich mehr bewegt« hinterherzuschicken, führt kaum zu einer Verhaltensänderung.“ Besser sei, eine entspannte Situation abzuwarten und dann das Gespräch zu suchen. „Dabei sollte man auch die eigene Motivation verdeutlichen. Also keine Vorwürfe machen, sondern mitteilen, dass einem etwas am anderen liegt und man deshalb möchte, dass sich etwas ändert.“