Startschuss für gemeinsames Lernen von Medizin und Pflege

Was soll mit dem Projekt erreicht werden?

Es ergibt sich die Notwendigkeit, die medizinische und pflegerische Versorgung strukturell zu verändern. Das bedeutet, dass die Aufgabenfelder beider Professionen reformiert werden müssen. Das „Bildungscluster Greifswald“ verspricht vom gemeinsamen Lernen von Medizin und Pflege, dass im Versorgungsalltag eine verbesserte interprofessionelle Zusammenarbeit und Kooperation zwischen beiden Professionen erreicht werden kann, weil diese bereits während der Ausbildung geübt wird. Eines der Projektziele wird die modellhafte Entwicklung, Erprobung und Evaluation gemeinsamer Lehrangebote für Pflegestudierende der Hochschule Neubrandenburg und Medizinstudierende der Universitätsmedizin Greifswald sein. Dies erfolgt im Rahmen von vier Lehrveranstaltungen.

Wie sieht die praktische Umsetzung aus?

Praktisch sieht die gemeinsame Ausbildung so aus, dass sich die Studierenden theoretisches Wissen in einer Vorlesung aneignen und anschließend ein Hospitationsprogramm in einer stationären Einrichtung der Gesundheitsversorgung absolvieren. Die Studierenden lernen diese Einrichtungen kennen und werden gemeinsam eine spezifische Fragestellung zur Institution bearbeiten. In der dritten Lehrveranstaltung lösen die Studierenden einen Patientenfall, um dann abschließend gemeinsam auf der Ausbildungsstation Palliativmedizin an der Universitätsmedizin Greifswald zu arbeiten. Die Studierenden können in dieser Zeit die Lernmethoden der beiden Professionen kennenlernen und erhalten einen Einblick in das Arbeitsfeld und die Arbeitsweise der jeweils anderen Berufsgruppe. Außerdem können sie Schnittstellen der Zusammenarbeit identifizieren und so eine patientenorientierte Kommunikation im Versorgungsalltag üben. Dies ist bislang in beiden Curricula der Medizin- und Pflegestudierenden nicht vorgesehen.

Im Weiteren verfolgt das Projekt das Ziel, die aus der interprofessionellen Zusammenarbeit resultierenden neuen Anforderungsprofile und Stellenbeschreibungen später am Arbeitsmarkt zu etablieren. Für die Entwicklung einer Strategie zur regionalen Nachwuchssicherung arbeiten die Wissenschaftler der Hochschulen mit Experten sowie Interessenvertreter beider Professionen, mit Arbeitgebern, mit der Wirtschaft und mit der öffentlichen Verwaltung zusammen. In dem Projekt soll auch eine Strategie entwickelt und auf den Arbeitsmarkt ausgerichtet werden, dass die gemeinsam ausgebildeten Fachkräfte motiviert werden, im Land zu bleiben.

(Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)

HCC Redaktion

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