Pflege-Bahr: Wer braucht die Pflegeversicherung?

Noch vor großkoalitionären Zeiten verabschiedete die Bundesregierung das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG). Unter dem Namen „Pflege-Bahr“ soll, ähnlich wie bei der „Riester-Rente“, der Abschluss privater Pflegezusatzversicherungen vom Staat finanziell gefördert werden. Mittlerweile gibt es eine beachtliche Anzahl derart gestalteter Zusatzversicherungen, sodass sich für immer mehr Menschen die Frage stellt, ob – und falls ja – welche dieser Produkte sich für einen lohnen.

Pflegeversicherungen erfreuen sich steigender Beliebtheit

Hintergrund: Der  nach seinem Initiator, dem damaligen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) benannte „Pflege-Bahr“ soll jene unterstützen, die ab 2013 eine private Pflegezusatzversicherung abschließen. Hierfür erhalten Versicherte eine staatliche Förderung von fünf Euro pro Monat, vorausgesetzt sie zahlen selbst mindestens zehn Euro pro Monat in die Police ein. Damit soll die Bereitschaft gesteigert werden, eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen.

Wie aktuelle Zahlen belegen, durchaus mit Erfolg. So haben, Angaben des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV) zufolge, zum 31. Mai 2013 mehr als 125.000 Bundesbürgerinnen und Bürger eine derart geförderte private Zusatzversicherung abgeschlossen. Laut Verbandspräsident Schulte, kommen täglich zirka 1.000 neue Verträge hinzu.

Pflege-Bahr an individuelle Bedürfnisse angepasst

So individuell die Intensität an Pflege eines jeden einzelnen Versicherten ist, so zahlreich die der privaten Pflegezusatzversicherung, die zur Wahl stehen. Da gibt es unter anderem:

1. Die private Pflegerentenversicherung
2. Die private Pflegekostenversicherung
3. Die geförderte private Pflegetagegeld– beziehungsweise Pflegemonatsgeldversicherung

Hinzu kommt, dass man bestimmte Kriterien erfüllen muss, um die Förderung zu erhalten. Zum Beispiel können nur jene Versicherte in den Genuss staatlicher Förderung gelangen, die mindestens 18 Jahre alt sind und bereits über eine gesetzliche Pflegeversicherung abgesichert werden. Außerdem durften im Vorfeld keine Leistungen der Pflegeversicherung bezogen worden sein.

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Zahlreiche Anbieter tummeln sich auf dem Markt


Und als ob das Thema nicht schon komplex genug sei, wird für viele die Wahl nach der passenden Pflegeversicherung durch den Umstand erschwert, dass sich inzwischen viele Anbieter auf dem Markt tummeln. Zurzeit werden 20 entsprechende Tarife von verschiedenen Krankenversicherungsgesellschaften angeboten, wie das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen in Hofheim am Taunus jüngst ermittelte „Starke Beitragsunterschiede bei älteren Versicherungsnehmern, extrem variierende Pflegemonatsgelder bei jüngeren Versicherten, unterschiedliche Leistungen innerhalb der Pflegestufen machen die geförderte Pflege beratungsintensiver als ursprünglich angenommen“, heißt es in der Untersuchung.

Leistungsmerkmale überprüfen – Vergleiche bieten ersten Überblick

Da man sein Geld nicht jedem x-beliebigen anvertrauen und sich für den Pflegefall optimal vorbereiten möchte, gilt es, die unterschiedlichen Pflegezusatzversicherungen mit ihren jeweiligen Leistungsmerkmalen genau zu überprüfen. So variert allein bei der Pflegestufe 0, die Höhe der Leistungen von Anbieter zu Anbieter ganz erheblich. Wer sich in die komplexe Materie einarbeiten möchte, sollte hierbei auch auf ein unabhängige Expertise von außen vertrauen. Erste Anlaufstellen findet man im Internet. Beispielsweise auf, für den Vergleich von privaten Pflegezusatzversicherungen spezialisierten, Portalen.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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