Medizintechnik: Diagnosen schneller erstellen

Die neue Version der Siemens-Software Syngo.via hilft Ärzten und Radiologen, medizinische Diagnosen zuverlässig und vor allem schneller zu erstellen.

Mehr Überblick für den Arzt

Die Neuerung betrifft speziell die automatische Identifikation anatomischer Details in tomografischen Aufnahmen. Das spart dem Arzt bei der Analyse der Bilder viel Zeit.

Diese sogenannte anatomische Intelligenz erleichtert die Erstellung von Befunden und hilft sie reproduzierbarer zu machen, weil weniger Arbeitsabläufe manuell erfolgen. Siemens stellte Syngo.via VA30 kürzlich auf dem weltgrößten Radiologenkongress RSNA in Chicago vor.

Die Befundungssoftware Syngo.via führt Aufnahmen verschiedenster bildgebender Systeme wie Magnetresonanztomographen (MRT), Computertomographen (CT) und Positronen-Emissions-Tomographen (PET) mit weiteren medizinischen Daten zusammen und bereitet sie automatisch auf.

Nie wieder „Rippen zählen“

Für die jeweiligen Diagnosen wichtige Details – beispielsweise die Blutgefäße in Herzbildern – werden automatisch gekennzeichnet und in der passenden Ansicht dargestellt, während andere, für die Befundung unrelevante Gewebe nicht angezeigt werden. So behält der Arzt trotz der Vielzahl vorliegender Informationen den Überblick.

Die neu eingeführte anatomische Intelligenz enthält ein gewisses „Wissen” des Programms über die menschliche Anatomie. Die einzelnen Wirbel oder Rippen werden beispielsweise im Bild gleich richtig bezeichnet. Bisher mussten Radiologen diese Strukturen selbst finden und beispielsweise die Rippen* abzählen, um eine näher zu untersuchende Stelle korrekt zu benennen. Besonders, wenn die Knochen wegen der Bildperspektive nicht klar zu sehen sind, ist dies eine schwierige und zeitraubende Aufgabe.

Geringerer Aufwand bei der Berichterstattung

Optional erkennt Syngo.via VA30 – ähnlich der Gesichtserkennung in digitalen Fotos – in CT- und MRT-Aufnahmen Körperteile wie Schultern oder Hüfte. Das Softwarepaket General Engine kann zum Beispiel zur Frontalansicht der Hüfte eigenständig die entsprechenden Bilder heraussuchen, sie in der richtigen Perspektive präsentieren und die zur Befundung nötigen Hilfslinien und Werkzeuge einblenden. Der Vorteil dieser Automatisierung ist, dass der Arzt eine Bildauswahl in konstanter Qualität erhält.


Auch die Berichterstattung an den behandelnden Arzt ist im neuen System einfacher. Für jeden Patienten lassen sich die in einer radiologischen Praxis gemachten Untersuchungen unkompliziert in einem Bericht zusammenfassen. Bisher musste der behandelnde Arzt bei Patienten, die über einen Zeitraum hinweg verschiedenen Untersuchungen unterzogen wurden, die jeweiligen Befunde einzeln zusammensuchen, um sich ein ganzheitliches Bild zu machen.

(Siemens)

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*Automatic Rib Labelling ist derzeit nicht in den USA verfügbar.

HCC Redaktion

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