„Bier auf Wein, das lass sein!“ Allen voran, wenn man große Mengen davon miteinander kombiniert. Nahezu jedem sind die Schäden, die aufgrund des übermäßigen Konsums von Alkohol entstehen, bewusst. Doch das Gläschen Wein am Abend? Das soll nicht nur nicht schädlich sein, sondern gar die Gesundheit fördern. Studien räumen mit diesem Mythos auf.
Konsum oder kein Konsum. Das ist hier nicht die Frage!
Die DGK, die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V., zitiert in einer Pressemitteilung* aus jüngsten Erkenntnissen einer aufwendigen Studie, in der Probanden aus Israel und den Vereinigten Staaten dahingehend untersucht wurden, welchen Einfluss moderater Alkoholkonsum auf das Fortschreiten der Atherosklerose der Halsschlagader (Karotis) besitzt. Alle Probanden zeichnete zudem eine gut kontrollierte Diabetes Typ 2-Erkrankung aus. Das einizige was Gruppe 1 und 2 von ihrer Vergleichsgruppe unterschied war, dass letztere gar keinen Alkohol zu sich nahm.
Zu Studienbeginn und nach zwei Jahren wurden das Gesamt-Plaque-Volumen der Halsschlagader und das Gefäßwandvolumen mittels 3D-Ultraschall gemessen. Das Ergebnis: Bezüglich des Gefäßwand-Volumens zeigten sich keine signifikanten Veränderungen in den Gruppen.
Eine weitere Studie, aus der die DKG zitiert, wurde über einem Zeitraum von über 20 Jahren mit fast 19.000 Krankenschwestern durchgeführt. Auch diese Untersuchung lieferte, nach der Bereinigung um Gesundheits-, Lebensstil- und psychosoziale Faktoren, keine Hinweise auf einen signifikanten günstigen Zusammenhang zwischen niedrigem oder moderatem Alkoholkonsum und dem Gesundheitszustand.
Fazit Alkohol in Maßen ist nicht gesundheitsfördernd
„Es gibt immer wieder Berichte über den positiven Einfluss eines moderaten Konsums von unterschiedlichen alkoholischen Getränken, insbesondere von Wein, auf die Herz- und Gefäßgesundheit. Andere Studien wiederum konnten diese günstige Wirkung nicht bestätigen. Eine mögliche schädliche Wirkung maßvollen Weintrinkens auf die Herzgesundheit ließ sich allerdings auch nicht stichhaltig und zweifelsfrei belegen. Unklar sind auch die vielfach behaupteten Mechanismen eines möglichen Herzschutzes“, kommentiert DKG-Pressesprecher Prof. Dr. Eckart Fleck die Ergebnisse der Studien.
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* Vgl. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V.: „Neue Studien: Alkohol schützt das Herz doch nicht“, zuletzt abgerufen am 02.09.2016