Mit betrieblichen Gesundheitstagen, verschiedenen Sporttreffen sowie ergonomischen Hilfen unterstützt die Edelmann Gruppe die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Im Rahmen der HCC-Best-Practice-Reihe spricht heute Hans Schneiderhan als Betriebsratsvorsitzender der Carl Edelmann GmbH über die betriebliche Gesundheitsförderung in diesem Unternehmen.
Die Edelmann Gruppe ist führender Anbieter hochwertiger und innovativer Verpackungslösungen aus Karton und Papier. An zwölf Standorten in Europa, Asien und Mittelamerika entwickelt und produziert das 1913 gegründete Familienunternehmen mit Hauptsitz in Heidenheim Faltschachteln, Packungsbeilagen und Systemlösungen, hauptsächlich für den Health- und Beauty Care Markt. Das Unternehmen feierte in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen.
Im Jahr 2011 produzierte produzierte das Unternehmen weltweit fünf Milliarden Verpackungen und Packungsbeilagen. Die Verpackungen der Edelmann Gruppe gehören regelmäßig zu den Preisträgern angesehener nationaler und internationaler Wettbewerbe. So wurde das Unternehmen etwa mit dem europäischen ProCarton/ECMA Award 2012 in der Kategorie „Pharmaceuticals“ sowie 2011 in der Kategorie „Schönheit & Kosmetik“ und mit dem Deutschen Verpackungspreis 2012 in der Kategorie „Verkaufsverpackung Pharmazie & Medizin“ ausgezeichnet.
Erfahren Sie im heutigen Interview mehr über die Förderung der Mitarbeitergesundheit bei der Edelmann Gruppe.
Herr Schneiderhan, bitte stellen Sie Ihr Unternehmen sowie Ihre Produkte kurz vor.
Die Edelmann Group beschäftigt insgesamt ca. 1920 Mitarbeiter, betreibt sieben Standorte in Deutschland sowie jeweils einen Standort in Mexico, Ungarn, Polen, Frankreich und jetzt noch in Indien. Die Zentrale und Verwaltung sitzt in Heidenheim mit ca. 720 Mitarbeitern. Edelmann produziert Verpackungen für Kosmetik, Health and Care, Pharma, Zigaretten und Süßwaren.
Gibt es ein bestimmtes Belastungsprofil der Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen?
Zeitdruck und immer schnellere Maschinen.
Wie und wann kam es dazu, dass sich Ihr Unternehmen für Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement entschied und wie sah in diesem Zusammenhang die Ausgangssituation Ihres Unternehmens aus?
Erhöhte Fehlzeiten der Mitarbeiter in den vergangenen Jahren und somit dann auch eine Mehrbelastung der restlichen Mitarbeiter, weil diese die Arbeit der anderen mittragen müssen und auch dadurch der verstärkte Einsatz von Leiharbeitern, die nicht immer in der Lage sind, alle Arbeiten zeitnah auszuführen.
Wie haben Sie in Ihrem Unternehmen betriebliches Gesundheitsmanagement bzw. betriebliche Gesundheitsförderung in die eigenen Prozesse integriert? Haben Sie sich auch Hilfe von außerhalb geholt?
Externe Berater durch Gesundheitskassen, Gesundheitstage, Ergonomische Hilfen (Stehhilfen, Bürostühle etc.)
Wie reagierten Ihre Mitarbeiter auf die neuen Angebote und Maßnahmen?
Total verschieden, einige sehr aufgeschlossen, andere überhaupt nicht.
Zeigten sich schon erste Erfolge durch die Maßnahmen?
Ja, sinkende Krankheitstage und zufriedene Mitarbeiter.
Waren die gewählten Maßnahmen auf Anhieb erfolgreich?
Nein, solche Neuerungen sind erst mittelfristig erkennbar
Wie veränderte sich das Unternehmen durch die Maßnahmen hinsichtlich beispielsweise der Fehltage, der Zufriedenheit der Mitarbeiter und der Wirtschaftlichkeit?
Ausfallstunden von Maschinen werden geringer, dies führt zu mehr Produktionsstunden.
Wie wollen Sie hinsichtlich der Unternehmensgesundheit langfristig vorgehen?
Geplante Ziele in der Fehlzeitenstatistik noch versuchen weiter zu senken. Angebote noch weiter ausbauen. (Lauftreff, etc.)
Haben Sie abschließend einige Tipps für Unternehmen, die darüber nachdenken, ebenfalls die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern?
Betriebliche Gesundheitstage (mit z.B. Blutdruck- und Zuckermessung, Augenuntersuchung, Gleichgewichtstest, BMI-Wert) anbieten. Ganz wichtig: Maßnahmen sollten während der regulären Arbeitszeit stattfinden, sonst werden diese schlecht angenommen, das muss es jedem Unternehmen wert sein. Des Weiteren z.B. Sporttreffen (Lauftreff, Walking, Volleyball, Fitnesstudio) und ergonomische Hilfen anbieten wie Stehhilfen, verstellbare Bürostühle sowie Hebehilfen und alles tun, um einseitige Belastungen zu vermeiden, gehen, sitzen, stehen, etc.
Vielen Dank für Ihre Antworten und Erfahrungen!
Interview: Anja Gebhardt (Redaktion HCC-Magazin)