Im Jahr 2010 erkrankten rund 470.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs. Nach Brustkrebs bei Frauen sowie Prostata- und Lungenkrebs bei Männern ist Darmkrebs die häufigste Krebsart. Wird dieser jedoch früh genug erkannt, bestehen durchaus gute Chancen auf Heilung.
Rechtzeitig zur Vorsorge
Darmkrebs entwickelt sich aus Geschwülsten im Darm, sogenannten Polypen. „Die Betroffenen bemerken lange nichts von einem Tumor. Beschwerden wie Blut im Stuhl, anhaltender Durchfall oder chronische Verstopfung treten meist erst spät auf“, sagt Dr. Wiete Schramm, Gesundheitsexpertin bei TÜV Rheinland. Aus diesem rät sie, dass man rechtzeitig und in regelmäßien Abständen Vorsorgeuntersuchungen durchführen lässt. Ab dem 55. Lebensjahr besteht nämlich Anspruch auf eine Darmspiegelung. Diese kann nach zehn Jahren wiederholt werden. Alternativ dazu wird angeboten, in zweijährigen Intervallen weiterhin einen Test auf Blut im Stuhl durchführen zu lassen.
Aber bereits vor Vollendung des 54. Lebensjahres kann man Vorsorge betreiben. „Gesetzliche Krankenkassen bieten Menschen ab dem 50. Lebensjahr jährlich kostenlos einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl an“, so Dr. Wiete Schramm.
Lebensgewohnheiten oft entscheidend
Vor allem Ernährungsgewohnheiten wie fettreiches Essen und geringer Gemüseverzehr, aber auch Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und Alkohol erhöhen die Wahrscheinlichkeit zu erkranken. Bei fast einem Drittel aller Darmkrebspatienten lässt sich eine familiäre Vorbelastung feststellen. Natürlich bedeutet das nicht, dass die Krankheit zwangsläufig vorliegen muss. Allerdings sollte in diesem Fall verstärkt Wert auf die Früherkennungsmaßnahmen gelegt werden, empfiehlt die TÜV Rheinland-Gesundheitsexpertin.