Lea Waters, Professorin an der pädagogischen Fakultät der University of Melbourne, hält eine gute Nachricht für Studierende bereit. Denn tatsächlich hat man mehr Einfluss auf den Verlauf seines Studiums, als man glaubt.
“Viele sind der Meinung, dass Studienerfolg allein auf Intelligenz zurückzuführen ist. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass der akademische Erfolg ebenso von persönlicher Stärke und einer positiven Einstellung beeinflusst wird”, erklärt die Expertin auf dem Gebiet der positiven Psychologie. Ihrer Meinung nach sind Hoffnung, Selbstkontrolle und Neugierde bereits die halbe Miete für ein erfolgreiches Studium.
“Durch Hoffnung traut man sich, Ziele zu setzen, und wenn man ein Ziel vor Augen hat, dann setzt man alles daran, dieses auch zu erreichen. Auch Rückschläge können so besser verarbeitet werden. Durch Selbstkontrolle geht man außerdem disziplinierter an das Studium heran. Man erstellt beispielsweise einen wöchentlichen Lernplan und hält diesen auch ein. Selbstkontrolle ist auf dem Weg zum Studienerfolg daher von weitaus größerer Bedeutung als Intelligenz. Eine ebenso wichtige Rolle spielt der Faktor Neugierde. Denn auch wenn es banal kling, wird nur jemand, der an seinem Studienfach tatsächlich interessiert ist, letztlich auch Erfolge verbuchen.”
Die positive Psychologie geht außerdem davon aus, dass sich das allgemeine Wohlbefinden auf die Studienleistung auswirkt. “Wenn wir uns wohl fühlen, sind unsere Gedanken klarer. Aufgrund der Erhöhung des Dopaminspiegels sind wir aufmerksamer, konzentrierter und merkfähiger”, betont Professorin Waters. “Ein halbstündiger Spaziergang oder eine Kaffeepause mit Freunden steigert also durchaus unsere Lernfähigkeit”.
Abschließend einige Tipps zur positiven Alltagsgestaltung im Studium:
– Setzen Sie sich klare Ziele und zeigen Sie verschiedene Wege zur Erreichung dieser Ziele auf.
– Nehmen Sie sich Zeit für geistige Stille und legen Sie Ihre technischen Gimmicks für mindestens zehn Minuten am Tag beiseite.
– Denken Sie positiv und suchen Sie nach dem Guten, egal wie klein es auch sein mag. Dies führt zu einer Relativierung der alltäglichen Herausforderungen.
– Schreiben Sie Tagebuch und notieren Sie die positiven Ereignisse des Tages.
– Pflegen Sie Beziehungen, die Ihnen gut tun.
Die oben genannten Schritte mögen auf den ersten Blick simpel erscheinen, und doch sind sie Erfolg versprechend, so Professorin Waters. “Durch Untersuchungen dieser Art lernen wir, dass bereits die einfachsten Dinge unser Wohlbefinden und somit unseren Erfolg im Studium steigern können. Und das Beste daran ist, dass wir eine solch positive Einstellung lernen können.”
(Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund)