Gesundheit: Europäer wollen mehr Verantwortung übernehmen

Das Barometer zeigt, dass fast 90 Prozent der Befragten Self-Care als wichtigen Bestandteil der Gesunderhaltung und des Krankheitsmanagements sehen. Trotzdem will die Mehrheit der Befragten bei Gesundheitsproblemen weiterhin als ersten Schritt ihren Hausarzt frequentieren. Weniger als 20 Prozent führen Lebensstiländerungen durch, noch weniger entscheiden sich für Selbstmedikation. Eine wichtige Ursache für die Kluft zwischen den Wünschen und der Praxis ist ein individueller Mangel an Vertrauen. Obwohl viele Menschen Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen möchten, gab nur einer von sieben Befragten an, sich dabei ausreichend sicher zu fühlen.

Mangel an verlässlichen Informationen beklagt

Eine weitere Ursache war ein Mangel an einfachen Zugängen zu verlässlichen Informationsquellen. Obwohl viele Menschen zuerst bei ihrem Hausarzt Rat für Self-Care suchen, meinten drei Viertel der Befragten, dass viele Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen nicht über ausreichende kommunikative Fähigkeiten verfügen, um ihnen helfen zu können. Eine von fünf Personen nutzt das Internet als erste Informationsquelle. Das sind fast doppelt so viele wie jene, die ihren Apotheker fragen.

Über das „Self-Care“-Konzept

Das in den vergangen Jahren entwickelte „Self-Care“-Konzept betont die individuelle Verantwortung im Management der eigenen Gesundheit. Es propagiert individuelle Schritte und Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge und Krankheitsvermeidung sowie zum Erhalt der Gesundheit. In diesem Konzept spielen Maßnahmen zu einem besseren Empowerment und dem Schaffen aktiver Bürgerinnen und Bürger eine maßgebliche Rolle.

Serviceleistungen zugänglicher gestalten

Jacqueline Bowman-Busato betont, dass viele dieser Hürden relativ einfach beseitigt werden könnten. „Mit recht einfachen Schritten ließe sich Self-Care besser nutzen. Eine Verbesserung der Gesundheitskompetenz und das Anbieten von qualitätsvoller Information wären sehr geeignete erste Schritte.“ Bowman-Busato verwies auch auf finanzielle Hürden: „Es sollte sichergestellt werden, dass Self-Care-Produkte und Serviceleistungen leicht zugänglich und leistbar sind. 25 Prozent der Befragten sagten, dass sie die Kosten von Self-Care als Hindernis sahen. Die Regierungen sollten Wege identifizieren, um Self-Care zu fördern, insbesondere in einkommensschwachen Gesellschaftsschichten.“ Solche Strategien brächten viele Vorteile, insbesondere würden sie den Bürgerinnen und Bürgern erlauben, aktive Mitglieder der Gesellschaft zu bleiben.

(Epposi, Partnering for Healthcare Policy)


HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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