„Ein Produkt für alle“ – unter diesem Credo verkaufte sich das berühmte Modell T von Henry Ford bis weit in die 1970er Jahre, sogar häufiger als jedes andere Auto. Allerdings ist das US-amerikanische Produkt längst nicht mehr derart gefragt. Ein Grund dafür ist nicht zuletzt die rasante Entwicklung der Geschäftswelt im Zuge der Globalisierung. Dadurch lassen sich zwar die vielfältigsten Produkte zu jeder Tag- und Nachtzeit erwerben, ob Fahrzeuge oder Business Hemden. Für Kunden ist die uneingeschränkte Verfügbarkeit jedoch nicht das Maß der Dinge, wie eine aktuelle Studie beweist: Qualität ist nach wie vor entscheidend. Ein verlässlicher Gradmesser hierzu ist der „Made in Country Index“.
Glaube allein reicht nicht: was der „Made in Country Index“ verrät
Ob Produkte die Gunst der Kunden gewinnen, ist oftmals keine Frage des Glaubens, wie die aktuelle Debatte um die Produktionsstandorte eines amerikanischen Motorrad-Herstellers veranschaulicht. Denn obschon der derzeitige amerikanische Präsident Donald Trump von der Qualität amerikanischer Produkte überzeugt ist, spielen vielfältige Aspekte eine Rolle, damit Kunden glücklich sind und die Wirtschaft eines Landes großartig funktioniert. Das umfasst nicht nur länderübergreifende Handelsvereinbarungen, die die Verkaufszahlen von Produkten wie Motorräder beeinflussen können. Entscheidend sind vielfältige Kriterien, die mit Siegel und Labels messbar werden.
Angesichts dessen verweist „Made in USA“ nach neuen Studienergebnissen auf weitaus geringere Beliebtheit, als ebensolche Siegel für Produkte aus der Schweiz oder aus Deutschland. Dazu wurden 2017 über 43.000 Personen aus mehr als 50 Ländern befragt. Vorreiter der insgesamt 13 untersuchten Länder war dabei Deutschland und Waren „Made in Germany“, noch vor der zweitplatzierten Schweiz und der USA. Jene belegte zusammen mit Japan und Frankreich den achten Rang.
Warum Produkte „Made in Germany“ Kunden glücklich machen
Dieses internationale Länderranking, der Made in Country Index (MICI), wird weltweit als Gradmesser über die Markenstärke einzelner Nationen angesehen. Dabei konnten die Studienteilnehmer eine Reihe von Produktmerkmalen bewerten, darunter Qualität, Sicherheitsstandards oder das Preis-/Leistungsverhältnis. Im Ergebnis gewannen Waren und Dienstleistungen „Made in Germany“. Besonders deren Qualität und Sicherheitsstandards wurden hier über viele Ländergrenzen hinweg als sehr positiv bewertet. Die Schweiz überzeugte im Vergleich speziell in den Kategorien Authentizität und Statussymbol.
Imagewandel: Von der Mangelwaren-Kennzeichnung zum Qualitätslabel
Das Siegel “Made in Germany” war dabei nicht immer ein Garant für besonders hochkarätige Güter: Erstmals eingeführt wurde die Bezeichnung „Made in Germany“ von Großbritannien zu Zeiten der Industrialisierung. Im Zuge des britischen Handelsmarkengesetzes sollten so Verbraucher vor den häufig sehr minderwertigen Importen aus Deutschland gewarnt werden. Dieses Image hat sich im Laufe der Zeit grundlegend geändert. Heute verweist „Made in Germany“ auf Produkte von hoher Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit, die weltweit geschätzt werden. Das lässt sich am Beispiel von hochwertigen Business- oder Freizeithemden visualisieren. Ein dazu spezialisierter Anbieter ist etwa Walbusch, der die Kleidungsstücke in Deutschland verkauft und je nach Kundenwunsch auch maßschneidert. Daneben erhalten Kunden des Herrenausstatters fünf Jahre Garantie auf die “Made in Germany” Produkte. Dieses Beispiel veranschaulicht, wie Qualität einerseits hervorgehoben und potenziell Vertrauen geschaffen wird, um Kunden über Ländergrenzen hinweg glücklich zu machen.