Depressionen äußern sich unter anderem in sozialem Rückzug und der Unfähigkeit, sich an Aktivitäten zu erfreuen. Die Krankheit verläuft oft episodisch. „Wir vermuten, dass sich während einer depressiven Phase die Handy-Nutzung messbar ändert“, erläutert Prof. Schläpfer. „Der Kranke ruft dann beispielsweise weniger oft an und geht seltener vor die Tür – eine Verhaltensänderung, die Smartphones dank GPS ebenfalls registrieren können.“ Ein Psychiater könnte das Handy seiner Patienten also als Diagnose-Instrument nutzen und gegebenenfalls frühzeitig gegensteuern.
Strenge Einhaltung des Datenschutzes
„Das geht natürlich nur unter strikter Beachtung des Datenschutzes und nach Einwilligung der Erkrankten“, betont Markowetz. Überhaupt sei die Einhaltung strenger Datenschutz-Regelungen bei der Auswertung derartiger Daten immens wichti.Die beteiligten Forscher gehen in ihrer Veröffentlichung explizit auf die daten-ethischen Aspekte ihrer Arbeit ein. Mit der ärztlichen Schweigepflicht existiere eine bewährte Methode für den Umgang mit Informationen, die strikt auf die erhobenen Daten angewendet werde.
(cs)
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* Markowetz, Alexander et al.: „Psycho-Informatics: Big Data Shaping Modern Psychometrics“, in Medical Hypothesis (im Druck)