Marketing für Gesundheitsdienstleister – 6 Tipps

Verschiedene Beschäftigte aus dem Gesundheitsweisen Marketing für Gesundheitsdienstleister

Die Werbung für Gesundheitsdienstleister ist streng geregelt. Grundsätzlich unterliegen Ärzte, Krankenhäuser und andere Gesundheitsdienstleister einem Werbeverbot. Dennoch stehen sie häufig unter wirtschaftlichem Druck und müssen Gewinne machen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist Marketing auch für Gesundheitsdienstleister erlaubt. Hier erfahren Sie, welche das sind und wie Sie erfolgreich Marketing für Gesundheitsdienstleistungen durchführen.

Werbung für Gesundheitsdienstleistungen – das müssen Ärzte und Co. beachten

Verschiedene Beschäftigte aus dem Gesundheitsweisen Marketing für Gesundheitsdienstleister
Auch für Gesundheitsdienstleistungen kann man Marketingmaßnahmen durchführen – wenn man bestimmte Voraussetzungen beachtet. (Bild: © Blue Planet Studio | stock.adobe.com)

Patienten müssen darauf Vertrauen können, dass Ärzte die beste Behandlung für sie anstreben. Dabei dürfen sie sich nicht von kommerziellen Interessen leiten lassen. Aus diesem Grund ist Arztwerbung erst einmal verboten. Ärzte und Krankenhäuser dürfen aber sachlich über ihr Leistungsspektrum, zum Beispiel auf ihrer Website, aufklären.

Ob das Schalten von Anzeigen in Suchmaschinen erlaubt ist, ist derzeit noch umstritten. Es handelt sich um eine rechtliche Grauzone. Auch bei Bewertungsportalen herrscht derzeit noch Unsicherheit. Was bei der Arztwerbung erlaubt, und was verboten ist, können Sie auf der Seite der Verbraucherzentrale nachlesen.

Hoher Wettbewerbsdruck im Gesundheitswesen

Kommerzielle Interessen sollen im Gesundheitswesen nicht im Vordergrund stehen. Dennoch stehen Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte oft unter hohem Wettbewerbsdruck. Sie müssen wirtschaftlich arbeiten und ihren Patienten gleichzeitig die bestmögliche Versorgung bieten.

Dazu sind Investitionen notwendig. Dieser Kostendruck wird von Gesundheitsdienstleistern in einer Studie des SFS als derzeit größte Herausforderung beschrieben.

6 Tipps für Marketing für Gesundheitsdienstleister

Auch für Gesundheitsdienstleister gibt es also Möglichkeiten, für sich zu werben oder besser gesagt über sich zu informieren. Sie können

·        Informationen über Leistungen auf der Website anbieten

·        Anzeigen bei Google und Co. schalten (umstritten)

·        Zusatzprodukte bewerben

Besonders im digitalen Bereich gibt es daher durchaus Möglichkeiten, Patienten von den eigenen Leistungen zu überzeugen. Dazu haben wir 6 Tipps für Sie zusammengestellt.

1.  Die Patient Journey verstehen

Patient Journey deutsch bedeutet „Patientenreise“. Die Patient Journey beinhaltet die Stationen, die ein Patient durchläuft, bevor er sich für eine bestimmte Behandlung entscheidet.

Relevante Fragen rund um die Patient Journey

Um die Patient Journey zu verstehen, sind diese Fragen relevant:

  • Wie entscheidet sich der Patient sich zwischen verschiedenen Möglichkeiten der Behandlung?
  • Wie geht es weiter, wenn ein Patient sich für einen Arztbesuch entscheidet?
  • Ist die Patientin mit den Ergebnissen zufrieden?
  • Würde er oder sie den Anbieter weiterempfehlen?

Marketingmaßnahmen auf Stationen der Patient Journey ausrichten

Wann entscheiden sich Patienten für einen Arztbesuch? Diese Frage ist zentral. Suchen Patienten zum Beispiel nach einem Arzt, wenn Sie bestimmte Symptome haben? Dann können Sie den Web-Auftritt daraufhin optimieren.

Wenn ein Patient dagegen nach einem Unfall die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsucht, steht der Standort im Vordergrund. Dann sollten Anzeigen sich auf dieser Grundlage an die Person richten.

Analyse von Daten als Grundlage für erfolgreiches Marketing im Gesundheitswesen

Die erfolgreichsten Werbebotschaften basieren auf den demografischen Merkmalen von Kunden. Diese zu kennen ist daher die Grundlage für die gezielte Ansprache einer Zielgruppe. Zum Beispiel können Sie Werbekampagnen auf bestimmte demografische Gruppen abstimmen. Denn oftmals kaufen bestimmte demografische Gruppen auch bestimmte Produkte und Services.

Lokale Unterschiede sind hierbei keine Seltenheit. Daher ist es möglich, dass die Conversion Optimierung in Berlin anders bearbeitet werden muss als im ländlichen Raum. Denn in einer Großstadt ist zwar die Zielgruppe größer, aber auch die Konkurrenz.

2.  Fokus auf Kundenzufriedenheit im Marketing für Gesundheitsdienstleister

Die Kundenzufriedenheit ist eine weitere wichtige Kennzahl, die im Marketing verwendet wird. Bewerten Patienten die Gesundheitsdienstleistungen als hervorragend, werden sie den Anbieter wahrscheinlich erneut aufsuchen. Zudem werden sie ihn vermutlich auch weiterempfehlen.

Um die Kundenzufriedenheit zu messen, eignet sich ein einfacher Fragebogen. Dieser wird den Patienten beim Verlassen der Praxis ausgehändigt. Mögliche Fragen sind:

  • Haben Sie alle benötigten Informationen erhalten?
  • War das Personal zuvorkommend?
  • Wie zufrieden waren Sie mit der Behandlung?

Alternativ ist es auch möglich, über den Einsatz von Gesundheits-Apps auf digitalem Weg Feedback einzuholen.

3.  Relevante Inhalte erstellen

Ärzte dürfen informieren, aber streng genommen nicht werben. Content Marketing ist jedoch eine gute Möglichkeit, zu informieren und gewissermaßen durch die Hintertür zu werben.

Relevante Inhalte zur Verfügung zu stellen ist daher ein wichtiger Baustein im Marketing für Gesundheitsdienstleister. Am besten basiert dieser Content auch auf den Interessen der Zielgruppe. Aufschluss darüber erhalten Marketing Fachleute über Big Data.

Beispielsweise könnten Daten zeigen, dass Frauen zwischen 25 und 34 Jahren viel Geld für Schönheitsprodukte ausgeben. Dann könnte das Unternehmen eine Reihe von Fachartikeln erstellen, die sich auf Schönheitsthemen konzentrieren. Auch Schminkanleitungen und Produktrezensionen können dabei sein.

4.  Soziale Medien nutzen

Im Marketing geht nichts mehr ohne Social-Media-Plattformen. Das gilt auch für Gesundheitsdienstleister. Die Vorteile von sozialen Medien liegen auf der Hand:

  • Über die sozialen Medien kann man kostengünstig mit den Verbrauchern kommunizieren.
  • Vermarkter im Gesundheitswesen können direkt mit den Verbrauchern in Kontakt treten.
  • Sie können Aufklärungsmaterial mit den potenziellen Kunden teilen.

5.  Proaktiv sein

Der Markt für Gesundheitsdienstleistungen ist sehr dynamisch. Innovationen kommen in hohem Tempo auf den Markt.

Marketingfachleute müssen sich hier proaktiv informieren und weiterbilden. Sie müssen Branchentrends und -nachrichten aktiv verfolgen und weitergeben. Auch über die Mitbewerber sollten sie stets auf dem Laufenden sein.

6.  Kampagnenerfolg optimieren mit A/B Testing

Social Media, Proaktivität und Befragung von Kunden – das alles ist schön und gut. Doch der Erfolg einer Kampagne bemisst sich an der Conversion Rate. Also daran, wie viele Interessenten auch tatsächlich kaufen. Oder, im Falle von Gesundheitsdienstleistern, sich für den jeweiligen Dienstleister entscheiden beziehungsweise wieder kommen.

Um die optimale Marketingmaßnahme zu erkennen, eignet sich A/B-Testing. Dabei werden verschiedene Kampagnen durchgeführt. Im Nachgang analysiert man, welche Kampagne erfolgreicher war für die Conversion Rate Optimierung. Dadurch ist es möglich, Marketing für Gesundheitsdienstleister effizient zu planen und es Schritt für Schritt effektiver zu machen.

Marketing für Gesundheitsdienstleister ist ein Muss

Der Wettbewerbs- und Kostendruck steigt auch im Gesundheitswesen. Gesundheitsdienstleister sollten daher alle Möglichkeiten des Marketings ausschöpfen, die ihnen zur Verfügung stehen. Aufgrund der strengen Reglementierung ist dies nicht so einfach. Dennoch ist es eine der zentralen Chancen, im harten Wettbewerb zu bestehen.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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