Gesundheit hängt auch von der Umwelt ab. Das macht Dr. Franz Alt in seinem „Ist der Kollaps noch aufzuhalten? Gesundheit und Umwelt im 21. Jahrhundert“, den er in „Wirtschaftsfaktor Gesundheit. Wie Ihr Unternehmen durch Corporate Health gesünder und leistungsfähiger wird“ publiziert hat, überdeutlich. Auch die Medien sollten in ihrer Berichterstattung über den Klimawandel ihren Fokus auf die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, statt auf die Folgen für die Umwelt richten. Zu dieser Schlussfolgerung gelangten zwei Wissenschaftler der Clemson University und der Metropolitan State University of Denver im Rahmen einer kürzlich veröffentlichten Studie.*
Gesundheit wichtiger als Umwelt
Berichte von Naturkatastrophen und Wetterextremen regen Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit immer wieder zu Diskussionen über den Klimawandel, genauer über verstärkte Anstrengungen zum internationalen Klimaschutz und Umweltpolitik an. Doch verdeutlichen derartige Ereignisse wirklich die Notwendigkeit, Klima und Klimawandel weltweit zu betrachten? Schließlich zeigt die Abschlusserklärung** des G7-Kipfels von Elmau: Mehr als schwammig formulierte Absichtsbekundungen kommen bei solchen Treffen nicht zustande.
Die Autoren der eingangs erwähnten Studie, Melinda Weathers und Brenden Kendall, haben hierfür eine ganz einfache Erklärung: „Wenn es als ein die Umwelt betreffendes Problem dargestellt wird, distanziert diese Interpretation viele Menschen von dem Thema und trägt zu einem Mangel an ernsthaftem und anhaltendem Engagement der Bevölkerung bei, … “, so gegenüber der europäischen Presseagentur pressetext.com. Mit anderen Worten, den meisten Menschen ist ihre Gesundheit wichtiger als die Umwelt beziehungsweise Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit sind den Menschen ersichtlicher als Konsequenzen auf die Umwelt.
Berichterstattung über den Klimawandel neu ausrichten
Aus diesem erachten Weathers und Kendall eine Berichterstattung, welche ihren Fokus auf die gesundheitlichen Konsequenzen, die der Klimawandel mit sich bringt, wie zum Beispiel Asthma oder von Moskitos übertragene Krankheiten, als viel effektiver: „Es ist unsere Überzeugung, dass Umwelt- und Gesundheitsvertreter tun sollten, was sie nur können, um die Hervorhebung von Themen der öffentlichen Gesundheit in Klimawandel-Nachrichten zu unterstützen und das gesamte Qualitätsniveau der Berichterstattung über den Klimawandel anzuheben“, lassen sich die Autoren auf Pressetext zitieren.
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* Weathers, Melinda R. / Kendall, Brenden E.: »Developments in the Framing of Climate Change as a Public Health Issue in US Newspapers«, in: Environmental Communication, 2015, p. 1 – 19.
**Die Abschlusserklärung des G7-Gipfels auf Schloss Elmau, vom 7. bis 8. Juni 2015, steht Interessierten unter folgendem Kurzlink als Download (PDF) zur Verfügung: http://bit.ly/1HQkzBu