Alle Jahre findet – nicht nur Weihnachten – in vielen Unternehmen die sogenannten Mitarbeitergespräche statt. Diese sorgen unter der Belegschaft oft für Bauchschmerzen. Das ist nicht nur unnötig, darüber hinaus ist es vor allem schade. Denn richtig durchgeführt können diese Gespräche die Mitarbeiterzufriedenheit steigern und sogar Stress sowie anderen psychischen Erkrankungen vorbeugen. Wir verraten, worauf man als Führungskraft dabei zu achten hat.
Gehalt allein macht Arbeitnehmer nicht glücklich
Personalmanagement ist inzwischen auch Talentmanagement. Denn einst konnten sich die Personaler aus einem Stapel an Bewerbungen die für ihr Unternehmen passenden Fachkräfte fast nach Belieben aussuchen. In Zeiten, in denen die Menschen hierzulande immer weniger Kinder bekommen, ist das jedoch nicht mehr der Fall.
Und immer mehr Mitarbeiter sind sich ihres Wertes durchaus bewusst. Dementsprechend selbstsicher formulieren sie an potentielle Arbeitgeber recht hohe Ansprüche. Das zeigen Ergebnisse einer Umfrage des Businessnetzwerkes XING (s.u. Infografik). Einerseits ist die überwiegende Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer (83 Prozent) mit ihrem aktuellen Job zwar sehr beziehungsweise eher zufrieden, andererseits zeigen die Umfrageergebnisse, dass sich mehr als jeder dritte Erwerbstätige (34 Prozent) dennoch einen beruflichen Neustart vorstellen könnte. Wichtig, sowohl bei aktuellen als auch künftigen Arbeitgebern, ist immer mehr Fachkräften dabei:
- Eine positive Arbeitsatmosphäre (98 Prozent).
- Das Verhalten von Vorgesetzten (93 Prozent).
- Die Höhe des Gehaltes (85 Prozent).
- Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (81 Prozent).
Wenn man sich als Unternehmer vor Augen führt, wie teuer schlechtes Personalmanagement ist, zum Beispiel in Form demotivierter Mitarbeiter, wird die Notwendigkeit, sich um die Belange der Belegschaft ernsthaft zu bemühen, überdeutlich. Mitarbeitergespräche eignen sich hierzu ideal. In diesen können individuelle Bedürfnisse und mögliche Konfliktpunkte frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Das hilft auch, um stressbedingten Erkrankungen, wie zum Beispiel Burnout oder Depressionen präventiv entgegenzuwirken. Denn wer auf seiner Arbeitsstelle glücklich ist, der ist resistenter gegenüber psychischen Belastungen am Arbeitsplatz.
Mitarbeitergespräche: Darauf kommt es an
Vorausgesetzt, Führungskräfte setzen in diesen Gesprächen die richtigen Akzente. Auf folgende Punkte sollte man dabei als Arbeitgeber besonders Wert legen:
1. Positives kommunizieren
Mitarbeitergespräche sind unter vielen Arbeitnehmern auch deshalb so unbeliebt, weil ihnen in diesen oft gesagt wird, was sie alles falsch machen. Doch man würde niemanden behalten, wenn er nicht auch vieles richtig machen würde. Betonen Sie in solchen Gesprächen das Positive, getreu dem Sprichwort: „Das Bessere ist der Feind des Guten!“
2. Konkretisieren und Planen
Mitarbeitergespräche sind kein Kaffeeklatsch! Oft lassen sich Angestellte in solchen über andere Kollegen aus oder beschweren sich ganz allgemein über Dinge, die „falsch laufen“. Damit auf ein solches Gespräch positive Entwicklungen folgen, müssen Führungskräfte die vom Mitarbeiter erwähnten Punkte konkretisieren und Maßnahmen zur Umsetzung von Verbesserungen planen. Wo hakt es genau, im Vertrieb, in der Logistik, … ? Was kann dagegen unternommen werden, Schulungen, Investitionen in neue Geräte … ? Bis wann sollte das umgesetzt werden? Je konkreter die Ziele formuliert, desto größer die Motivation, sie zu realisieren – umso mehr, wenn man die Erfolge im nächsten Mitarbeitergespräch aufzeigt.
Infografik: Was Mitarbeiter zu einem Jobwechsel motiviert
Quelle: de.statista.com / CC BY-ND 3.0. Mehr Statistiken finden Sie bei Statista