Arbeiten im Alter: Braunschweig hat die Rente mit 63

Ob ein Mensch im Alter noch arbeitet, arbeitslos oder bereits in Rente ist, hängt sehr von der Region ab, in der er lebt. Das zeigen aktuelle Untersuchungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) im neu erschienenen Altersübergangsreport.

In Westdeutschland beginnt der Ruhestand meist später

So können gerade in der Spätphase des Erwerbslebens, in der die Mobilität niedriger ist, sozialräumliche Bedingungen wie die Siedlungsdichte Chancen und Risiken des Übergangs in die Altersrente prägen. Die Ost-West-Unterschiede sind immer noch sehr ausgeprägt, doch auch innerhalb der beiden Landesteile gibt es erhebliche regionale Differenzen, stellten die IAQ-Forscher Dr. Sarah Mümken und Dr. Martin Brussig fest. In Westdeutschland, wo die Arbeitslosenquote niedriger ist, beginnt der Ruhestand meist später. Im Osten ist es umgekehrt. Ostdeutsche Frauen gehen am frühesten in Rente. Da sie erheblich mehr gearbeitet haben, erfüllen sie eher die Voraussetzungen dafür als Frauen in Westdeutschland.

In Braunschweig und Ingolstadt gibst die Rente mit 63

Im Raum Braunschweig und Ingolstadt, aber auch an der Mecklenburgischen Seenplatte wurden die Männer im Durchschnitt bereits mit 62,7 Jahren berentet. In Hamburg sind die Männer mit 64,1 Jahren beim Renteneintritt am ältesten. Schleswig-Holstein Nord, Bonn und Hochrhein-Bodensee erreichen ein Durchschnittsalter von 64 Jahren.

Förscher wünschen sich gezielte und effektive Förderung

Ältere Arbeitslose werden heute intensiver gefördert als früher. Aber noch immer sind sie in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit tendenziell benachteiligt. In diesen Landesteilen müssen sich Ältere offenbar nicht nur einer schlechteren Arbeitsmarktlage stellen, sondern auch ihre Chancen, dabei unterstützt zu werden, fallen schlechter aus. „Damit regionale Benachteiligungen nicht weiter verschärft werden, wäre hier eine gezielte und effektive Förderung wünschenswert“, schlagen die Forscher vor.

(Universität Duisburg-Essen, UDE)

——-

Weiterführende Links zum Thema:

Demografischer Wandel: BBR veröffentlicht interaktive Karte mit regionalen To-Dos

Großbritannien als Vorbild? Berlin-Institut fordert Rente mit 70

——-

Hintergrundinformationen:

Das IAQ berichtet in unregelmäßiger Folge über Ergebnisse des „Altersübergangs-Monitors“, der von der Hans-Böckler-Stiftung und dem Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Rentenversicherung gefördert wird.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

Empfohlene Artikel