Office-Eye-Syndrome: Vorbeugung und Schutz der Augengesundheit am Arbeitsplatz

Die neuen digitalen Medien sind nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken – und das hat Folgen. Laut einer aktuellen Studie des Marktforschers Nielsen aus den USA schaut jeder Erwachsene etwa zehn Stunden lang täglich auf einen Bildschirm. Auch in unseren Längengraden sehen sich immer mehr Arbeitnehmer mit den Folgen der Bildschirmarbeit auseinandergesetzt. Schließlich sind etwa 63 Prozent der Arbeitsplätze Deutschlands mit einem Bildschirm ausgestattet. Was Sie als Arbeitnehmer tun können, um Ihre Augen am besten zu schonen, erfahren Sie hier.

Kontinuierliche Bildschirmarbeit und die Folgen

Wer lange vor dem Rechner sitzt, wird es vermutlich kennen: Die Augen werden träge und trocken, der Nacken steif und die Konzentration lässt nach. Diese Art der Symptome sind keineswegs unbekannt und vielmehr üblich für den kontinuierlichen Gebrauch eines Bildschirms am Arbeitsplatz.

Mittlerweile sind die Symptome so weit verbreitet, dass die Beschwerden unter dem feststehenden Begriff des Office Eye Syndrome zusammengefasst wurden. Dieses beschreibt etwa

  • Druckschmerzen am Auge
  • Trockenheit
  • Verschwommenes Sehen
  • Kopfschmerzen.

Etwa 70 Prozent der Arbeitnehmer sehen sich mit diesen Symptomen konfrontiert, wobei die Beschwerden mit zunehmender Arbeitszeit akuter werden. Ebenfalls interessant: Die Erscheinungen fallen je nach betroffener Person unterschiedlich stark aus; jedoch nehmen Frauen die Einschränkungen tendenziell stärker wahr.

Aber auch darüber hinaus treten Beschwerden auf, wie etwa Verspannungen im muskulären Bereich. Durch das viele Sitzen und die wenige Bewegung können Nacken, Schultern und schließlich der allgemeine Bewegungsapparat verkrampfen.

Was Sie tun können

Zunächst ist es wichtig, das Beschwerdebild als solches zu erkennen. Viele Arbeitnehmer bemerken oftmals den Zusammenhang zwischen Ursachen und Symptomen nicht. Kontaktlinsenträgern seien an dieser Stelle Linsen mit einer Silikonhydrogel-Formel empfohlen. Diese Art der Linse ist besonders freundlich zu den Augen – und kann daher bei anstrengender Bildschirmarbeit und auch über eine längere Zeit getragen werden. Brillenträger könnten die Nutzung einer Gleitsichtbrille als entlastend empfinden, denn diese vereint verschiedene Fokuspunkte. Schließlich umfasst das Arbeiten am Schreibtisch sowohl das Lesen wie auch das Arbeiten an einem Bildschirm. Eine Arbeitsplatzbrille verbindet diese Funktionen miteinander. Interessant dabei ist, dass die Kosten für eine Arbeitsplatzbrille anteilig vom Arbeitgeber übernommen werden können.

Generell empfehlen sich bei längerer Arbeit am Bildschirm spezielle Augenübungen, die die Muskulatur wieder entkrampfen. Auch sollte der Arbeitsplatz so eingerichtet sein, dass die Augen geschont werden. Dabei helfen beispielsweise

  • Schmeichelndes Tageslicht
  • Grünpflanzen
  • Regelmäßige Pausen
  • Entspannungsübungen.

Eine sportliche Tätigkeit, die entlastend wirkt, hilft ebenfalls als Vorbeugemaßnahme gegen Verspannungen des allgemeinen Bewegungsapparats.

Außerdem wird empfohlen, die Nutzung von digitalen Medien etwa zwei Stunden vor dem Zubettgehen einzustellen. Durch die optischen Reize und das Blaulicht des Bildschirms werden jene Hormone unterdrückt, die dem Hirn Anzeichen von Müdigkeit signalisieren. Dadurch resultiert eine gewisse geistige Erregung, die das Einschlafen verzögert. Dementsprechend wird die Schlafphase kürzer und am Tag darauf sind Folgeerscheinungen wie Müdigkeit zu erwarten.

Gesunder Schlaf beeinflusst zahlreiche Krankheitsbilder und ist letztlich immer wichtig. Schlussendlich ist sie auch bei der Augengesundheit ein großer zu beachtender Faktor.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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