Rechthaber sind Kollegen, die nicht nur klug sch***en, sondern wirklich alles besser wissen. Zumindest sie selbst sind davon überzeugt. Wahrscheinlich haben Sie selbst auch mit mindestens einem Mitarbeiter zu tun, der zu der Gattung der Rechthaber gehört. Nach „So leicht geht’s mit schwierigen Kollegen“ hier einige Tipps & Tricks im Umgang mit Kollege Rechthaber.
Schmaler Grat zwischen Durchsetzungsvermögen und Sturheit
Unsere Kollegen: Menschen, die wir lieben oder hassen. Vor allem Rechthaber stellen dies bezüglich unsere Nerven auf die Probe. Dabei wissen sie oft gar nicht, dass sie just zu dieser ganz bestimmten und unbeliebten Gatuung gehören. Das hat einen einfachen Grund: Die Diskrepanz zwischen Selbst- und Außenwahrnehmung. Rechthaber sehen sich selbst nicht als stur, sondern eher als willensstark und fähig, sich gegen die falsche Meinung anderer durchzusetzen. Zur Not mit Mitteln bar jeder Einsicht. Hier ganz kurz der kleine, aber feine Unterschied zwischen durchsetzungsfähig und stur.
1. Durchsetzungsvermögen. Klar, jeder mit Führungsverantwortung, und zwar egal, ob ganz, ganz oben oder in der berüchtigen Sandwich-Position, muss sich durchsetzen können. Dazu muss er allerdings vor der Entscheidungsfindung jeden mit seinem Argument zu Wort kommen lassen, diese mit sachbezogenen Pro und Kontras erwidern und nach gründlicher Abwägung seine finale Entscheidung gegenüber den Kollegen oder Angestellten begründen. Wenn alle das Gefühl hatten, am Entscheidungsprozess beteiligt worden zu sein, werden sie diesen mittragen.
2. Sturheit dagegen ist, wenn man seine Entscheidung bereits vor der Diskussion getroffen hat und diese, allen berechtigten Widerständen zum Trotz, durchsetzen möchte. Getreu dem Motto „Meine Meinung steht fest, verwirren Sie mich bitte nicht mit Tatsachen!“ möchte der Rechthaber Recht für seine Entscheidung einfordern. Sprechen noch so viele Argumente dagegen.
So sollten Sie mit Rechthabern umgehen
Sollten Sie nun so einen Kollegen als Rechthaber ausgemacht haben, könnten Sie ihm einfach aus dem Weg gehen. Da allerdings jeder Mitarbeiter eine Fachkraft ist, auf dessen Dienste Sie hin und wieder angewiesen ist, ist das manchmal einfach unmöglich. Daher folgende drei Tipps:
Tipp 1: Stellen Sie die Sache in den Fokus
Rechthaber nerven. Unterhaltungen mit ihnen führen oft zu keinem Ergebnis. Nicht einmal zu einem Minimalkonsens. Stellen Sie bei jeder Diskussion die Sache in den Fokus und ärgern Sie sich nicht über seine Argumente – mögen diese noch so dämlich sein. Schlimmer noch: Falls Sie sich aufgrund seiner Provokationen zu Wutausbrüchen verführen lassen, kann er das schnell gegen Sie verwenden. Dann müssen Sie ihm am Schluss eventuell sogar Recht geben.
Tipp 2: Lächeln und winken
„Lächeln und winken, Männer!“ Mit diesem Spruch haben die Pinguine aus dem Kinohit Madagaskar regelrecht Kultstatus erreicht. Diese Praxis hilft Ihnen auch mit Ihrem Rechthaber. Denn über nichts ärgern sich solche Personen mehr, als das man ihre jeder Logik entbehrenden Argumente mit einem müden Lächeln quitiert und einfach geht. Somit erhalten Sie auch nicht die von ihnen gewünschte Anerkennung für ihr stures Vorgehen.
Tipp 3: Manchmal hat ein Rechthaber Recht
„Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.“ Will heißen, wer oft behauptet Recht zu haben, hat es irgendwann tatsächlich. Bewahren Sie bei jeder Diskussion Objektivität (siehe Tipp 1) und gestehen Sie ihrer nervigen Fachkraft gegenüber ein, dass er in diesem einem Punkt mal Recht hatte.