Hygiene am Arbeitsplatz – 7 einfache Regeln

Dreckige Kaffeemaschine im Büro mit weißer Tasse spricht nicht für Hygiene am Arbeitsplatz

Was zu Hause selbstverständlich ist, vernachlässigen wir im Büro allzuoft: Regelmäßiges Saubermachen und eine gewisse Grundhygiene. Dabei verbreiten sich gerade dort oftmals Infektionskrankheiten wie Erkältungen, Grippe oder Covid 19. Mit 7 einfachen Regeln lässt sich die Hygiene am Arbeitsplatz spürbar verbessern und so das Wohlbefinden aller steigern.

Hygiene ist zu Hause selbstverständlich

Im eigenen Heim ist für viele Menschen Hygiene selbstverständlich. Wir halten sämtliche Räume mit dem Staubsauger und dem Wischmopp, dem Lappen und verschiedenen Reinigungsmitteln sauber. Nicht zuletzt waschen wir regelmäßig unseren Körper. Hygiene spielt zu Hause also eine wichtige Rolle, doch am Arbeitsplatz vernachlässigen wir sie oft.

Telefon, Tastatur, Maus und Bildschirm werden von den meisten Menschen nur selten gereinigt. In der gemeinsamen Küche stapelt sich häufig das schmutzige Geschirr und auch Türklinken werden bei der Reinigung oft vernachlässigt. Zwar gibt es in den meisten Betrieben professionelles Reinigungspersonal, das sich um die Hygiene am Arbeitsplatz kümmert, aber dieses kann nicht jeden Tag überall tätig werden. Und manche Bereiche – wie die Schreibtische – werden oftmals gar nicht gereinigt. Daher sollte jeder selbst aktiv werden, um sich vor Keimen und Bakterien zu schützen.

Durch Hygiene am Arbeitsplatz Infektionskrankheiten vorbeugen

Der Arbeitsplatz ist häufig ein Ort, an dem sich Infektionskrankheiten verbreiten. Erkältungen, die Grippe oder das leider immer noch grassierende Coronavirus haben beste Möglichkeiten, sich zu verbreiten. Einer steckt sich beim anderen an.

Dies liegt daran, dass in vielen Fällen mehrere Menschen – oft auch auf engem Raum – zusammenkommen. Zudem herrschen häufig nicht dieselben hygienischen Verhältnisse wie zu Hause vor. Dies liegt nicht selten daran, dass sich für bestimmte Bereiche niemand verantwortlich fühlt. Doch mit schon ein paar kleinen Maßnahmen lässt sich die Hygiene deutlich verbessern. Wir haben die wichtigsten Maßnahmen für bessere Hygiene am Arbeitsplatz zusammengestellt.

#1: Hygiene am Arbeitsplatz durch regelmäßiges Händewaschen verbessern

Die erste Regel für bessere Hygiene am Arbeitsplatz lautet: Regelmäßig Händewaschen! Die Hände sollten mehrfach am Tag gewaschen werden. Jeder Arbeitnehmer sollte sich die Hände waschen, wenn er am Arbeitsplatz ankommt, bevor er eine Mahlzeit einnimmt, wenn er die Toilette benutzt hat, wenn er geniest oder sich die Nase geputzt hat und wenn er in Kontakt mit Abfällen gekommen ist, wie etwa mit benutzten Taschentüchern oder Bananenschalen.

#2: Sich Zeit beim Händewaschen nehmen

Jedes Händewaschen sollte rund 20 Sekunden lang dauern. Dabei sollte reichlich Seife verwendet werden. Viele Menschen haben statt Seife in letzter Zeit Desinfektionsmittel für die Hände benutzt. Desinfektionsmittel ist aber allenfalls eine Ergänzung nach dem Händewaschen, aber definitiv kein Ersatz. Denn eigentlich ist Desinfektionsmittel nur in Kontaktsituationen mit kranken Menschen sowie bei Krankenhausbesuchen angezeigt, oder wenn eine Magen-Darm-Infektion Kollegen in einer Firma ereilt hat. Um die Hände von Schmutz zu reinigen, muss man zu Seife und Wasser greifen.

#3: Türklinken und Kaffeemaschine regelmäßig reinigen

Türklinken und die Kaffeemaschine sind Dinge, die viele verschiedene Menschen anfassen. Keime setzen sich auf diesen fest und verbreiten sich über den nächsten Handkontakt. Daher sollten für die Hygiene am Arbeitsplatz auch die Türklinken und ebenso die Kaffeemaschine am besten jeden Tag mit einem leicht feuchten Tuch und etwas Reinigungsmittel abgewischt werden. Helfen kann bei diesen Reinigungsarbeiten ein Putzplan, bei dem jeder einmal dran ist. In den meisten Fällen nehmen die Reinigungsarbeiten pro Durchlauf nicht mehr als fünf Minuten Zeit in Anspruch.

Dreckige Kaffeemaschine im Büro mit weißer Tasse spricht nicht für Hygiene am Arbeitsplatz
Dinge, die gemeinsam benutzt werden und durch viele Hände gehen, müssen regelmäßig gereinigt werden – so auch die Kaffeemaschine. (Bild: © Bonsales | stock.adobe.com)

#4: Nicht am Arbeitsplatz essen und den Arbeitsplatz sauber halten

Bei vielen Büroarbeitern ist es zur Gewohnheit geworden, dass sie neben der Arbeit am Computer essen. Dies sorgt jedoch dafür, dass viele Menschen keine richtigen Pausen machen und unentwegt auf den Bildschirm schauen. Das ist aus gesundheitlichen Gründen nicht zu empfehlen.

Ganz davon abgesehen führt das Essen am Arbeitsplatz auch dazu, dass die Tischplatte verschmutzt wird und kleine Reste wie Brösel in der Tastatur verschwinden. Und hier entstehen neue Bakterien- und Virenhorte.

Daher sollte auch der eigene Arbeitsplatz regelmäßig gereinigt werden. Die Krümel aus der Tastatur lassen sich durch ein Umdrehen und leichtes Abklopfen entfernen. Zudem gibt es kleine spezielle Bürsten, mit denen man auch in die Zwischenräume der Tastatur kommt. Mit speziellen Feuchtigkeitstüchern für Tastatur, Maus, Bildschirm und Telefon kann man ebenfalls für mehr Hygiene am Arbeitsplatz sorgen. Der Schreibtisch sollte beim Reinigen gleich mit aufgeräumt werden. Dadurch lässt sich die gesamte Tischplatte besser säubern, und nicht mehr benötigtes Material sorgt für Entlastung und ein gesteigertes Wohlbefinden.

#5: Trockene Raumluft vermeiden

Bedingt durch die vielen Computer, Kopierer und die Klimaanlage ist in vielen Büroräumen die Luft zu trocknen. Das greift die Schleimhäute an, welche eine wichtige Barriere gegen Krankheitserreger sind und einen Teil des natürlichen Immunsystems darstellt. Lässt diese Barriere nach, steigt das Risiko, sich mit Atemwegserkrankungen anzustecken. Daher sollte regelmäßig gelüftet werden.

Zudem lassen sich für kleines Geld sogenannte Hydrometer kaufen. Mit diesen lässt sich einfach die Luftfeuchtigkeit messen. Diese sollte idealerweise zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Zusätzlich können die Schleimhäute mit Salben, Tropfen oder Lutschtabletten befeuchtet werden.

#6: Schutzkleidung tragen

Im Bürobereich ist es zumeist nicht erforderlich, Schutzkleidung zu tragen. Aber in Krankenhäusern, in der industriellen Fertigung oder in anderen Arbeitsplatzsituationen sieht dies häufig ganz anders aus. Vor allem dort, wo mit giftigen Materialien gearbeitet wird oder wo viel Staub entsteht, sollten sich die Arbeitnehmer mit Mundschutz, Handschuhen, Atemschutzmasken, Kitteln und Brillen schützen.

Die vorgesehene Arbeitsschutzkleidung sollte ausnahmslos getragen werden. Arbeitskleidung und Freizeitkleidung sollten nach Möglichkeit nicht miteinander in Berührung kommen. Dringend wird auch davon abgeraten, Arbeitskleidung mit nach Hause zu nehmen. Dort könnten Familienmitglieder oder Haustiere mit eventuellen Verunreinigungen oder Keimbelastungen in Berührung kommen.

#7: Im Krankheitsfall zu Hause bleiben

Viele Arbeitnehmer bleiben nicht zu Hause, wenn sie unter einer Erkältung, einer Grippe oder einer Magen-Darm-Erkrankung leiden. Oftmals steckt falscher Ehrgeiz dahinter. So denken viele, dass sie die Kollegen im Stich lassen oder sogar als Drückeberger gelten. Doch wer mit einer ansteckenden Erkrankung an den Arbeitsplatz kommt, sorgt dafür, dass sich auch die anderen Arbeitnehmer anstecken. Dies kann dann dazu führen, dass ganze Abteilungen erkranken und der betriebswirtschaftliche Schaden deutlich höher ausfällt, als wenn nur eine Person zu Hause bleibt. Wer also krank dem Arbeitsplatz fernbleibt, sorgt nicht nur für eine schnellere Genesung, sondern handelt auch gegenüber den Kollegen verantwortungsbewusst.

Hygiene am Arbeitsplatz: Für ein besseres Wohlbefinden auf der Arbeit

Wird in einem Betrieb auf eine adäquate Hygiene am Arbeitsplatz geachtet, steigert dies das psychische Wohlbefinden. Es liegt auf der Hand, dass Arbeitnehmer lieber an einem sauberen, aufgeräumten Arbeitsplatz arbeiten, als an einem verdreckten Ort. Zu bessere Hygiene am Arbeitsplatz tragen die genannten Maßnahmen entscheidend bei:

  • Regelmäßiges Händewaschen
  • Ausreichend langes Händewaschen
  • Regelmäßige Reinigung von Türklinken, Kaffeemaschinen et cetera
  • Sauberhalten des Arbeitsplatzes, kein Essen am Arbeitsplatz
  • Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent
  • Schutzkleidung tragen
  • Im Krankheitsfall zu Hause bleiben

Wer all diese Regeln einhält, leistet einen wichtigen Beitrag zur Hygiene am Arbeitsplatz. Natürlich können mit diesen Maßnahmen nicht sämtliche Bakterien und Viren ferngehalten werden, doch das Risiko, dass Arbeitnehmer erkranken, wird spürbar vermindert. Dies ist gut für die Gesundheit und steigert zeitgleich auch die Produktivität in einem Betrieb, weil dort die krankheitsbedingten Ausfälle reduziert werden.

HCC Redaktion

... schreibt über alle möglichen Themen rund um Mitarbeitergesundheit und Personal. Wichtige Schwerpunkte liegen auf der Arbeitsplatzgestaltung, Psyche, Ernährung, Bewegung und weiteren Einflussfaktoren nachhaltiger Gesundheitsprävention. Neben Fachartikeln und Tipps & Tricks-Beiträgen werden Interviews mit einschlägigen Persönlichkeiten zu BGM, BGF und mehr veröffentlicht.

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