Was Sie über Affenpocken wissen müssen

Arzt mit Affenpocken Schild in der Hand

Ein vierjähriges Mädchen in Baden-Württemberg ist an Affenpocken erkrankt. Das teilt das Robert Koch-Institut (RKI) jüngst mit. Nach Angaben des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums hat das Mädchen keine Krankheitssymptome. Dies ist nur eine der jüngst vermehrt auftretenden Meldungen rund um die Affenpocken. Was Sie über die Krankheit wissen müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Was sind Affenpocken?

Affenpocken sind eine sehr seltene Viruserkrankung, von der man annimmt, dass sie hauptsächlich durch direkten Kontakt zwischen Menschen und Nagetieren übertragen wird. Nach neuesten Forschungen sind Übertragungen zwischen Menschen ebenfalls möglich. Affenpocken werden durch das Affenpockenvirus Orthopoxvirus simiae (MPXV) aus der Gattung der Orthopopoxviren verursacht. Das Virus gehört zur Familie der klassischen Pockenviren.

Auf welche Symptome müssen Sie achten?

Der Krankheit gehen häufig allgemeine Krankheitszeichen voraus oder werden von ihnen begleitet, wie etwa hohes Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Müdigkeit. Diese Symptome treten jedoch nicht bei jedem auf. Typischerweise entwickeln sich teils schmerzhafte Hautläsionen zu Makeln, Papeln, Bläschen und schließlich zu Pusteln. Die Hautausschläge treten in der Regel vor allem im Gesicht und an den Händen auf. Obwohl sie im Allgemeinen innerhalb von 2 bis 4 Wochen verschwinden, können Narben zurückbleiben. Bakterielle Infektionen der Hautläsionen sind eine Möglichkeit.

Wie werden Affenpocken diagnostiziert?

Die CDC empfiehlt, dass jeder, bei dem der Verdacht besteht, an Affenpocken erkrankt zu sein, sofort seinen Arzt aufsucht. Daraufhin folgende Laboruntersuchungen umfassen in der Regel Blutuntersuchungen, Hautbiopsien und/oder Abstriche von Läsionen und der Ausschluss ähnlicher Pockenkrankheiten wie Windpocken. Einen sicheren Befund liefert ein PCR-Test mit Probenmaterial der jeweiligen Hautpartien. Antikörpertests sind hingegen zur Diagnose ungeeignet.

Wie verläuft die Behandlung?

In der Regel heilen Affenpocken von selbst aus. Wenn die Krankheit jedoch schwer verläuft, sollten man Medikamente nutzen, welche das Fieber senken oder schmerzen lindern. Diese kann man einfach online bestellen – bei Apotheken Ihrer Wahl.  Darüber hinaus wurde im Januar 2022 Tecovirimat zugelassen. Es verlangsamt die Vermehrung des Virus im Körper. Für Menschen mit schweren Fällen und für Menschen mit geschwächtem Immunsystem wurde im der Impfstoff Imvanex zugelassen. Es verhindert den Ausbruch der Symptome, wenn es innerhalb von 4 Tagen nach der Ansteckung verabreicht wird.

Kann man einer Infektion mit Affenpocken vorbeugen?

Sollten Sie bereits gegen Pocken geimpft sein, verfügen Sie bereits über einen Basisschutz, der durch die Ähnlichkeit der beiden Krankheiten gewährleistet wird. Zudem sollten Sie darauf achten, im Umgang mit Infizierten keine infektiösen Hautstellen zu berühren. Außerdem wird empfohlen, dass ein Mund-Nasen-Schutz getragen wird und generelle Regeln des Infektionsschutzes eingehalten werden.

Umbenennung des Virus

Die Weltgesundheitsorganisation will den Affenpocken einen neuen, offiziellen Namen geben. Seit langem werden Versuche angestrebt, die Benennung von Krankheiten nach Regionen oder Tieren zu vermeiden, um jede Möglichkeit der Stigmatisierung oder Diskriminierung zu verhindern.

(Cover-Bild: © HNFOTO | stock.adobe.com)

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